Die Optikerkette Fielmann hat ihren Wachstumskurs auch im zweiten Quartal fortgesetzt. Vor allem die zunehmende Nachfrage nach vergleichsweise teuren Gleitsichtgläsern zahlte sich für das Unternehmen, das in Deutschland in etwa jede zweite Brille verkauft, aus. Nach ersten Berechnungen stieg der Gewinn vor Steuern im Quartal um acht Prozent auf mehr als 52 Millionen Euro, wie Fielmann am Donnerstag anlässlich der Hauptversammlung in Hamburg mitteilte. Der Konzernumsatz legte zugleich um sieben Prozent auf etwa 327 Millionen Euro zu. Von April bis Juni verkaufte Fielmann 1,9 Millionen Brillen und damit vier Prozent mehr als im Vorjahr. In einer immer älter werdenden Bevölkerung wächst die Zahl derer, die eine Sehhilfe benötigen. Analysten gehen davon aus, dass der MDAX -Konzern als Marktführer von diesem Trend besonders profitiert, zumal Fielmann als Optiker, Hersteller und Händler in Personalunion kostengünstiger arbeiten kann.
Die Konkurrenz von Brillenhändlern aus dem Internet schätzt Analyst Thilo Kleibauer vom Analysehaus MM Warburg derzeit noch als gering ein. Gerade bei Gleitsichtgläsern seien die Internethändler noch weit von den Qualitätsstandards entfernt, schrieb er jüngst in einer Studie.
DZ Bank sieht weiteres Potenzial
Auch andere Analysten haben zuletzt die Fielmann-Aktie näher unter die Lupe genommen. Die DZ Bank hat den fairen Wert für Fielmann von 67 auf 66 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Kaufen" belassen. Die Optikerkette dürfte die Geschäftsziele für 2015 bestätigen, schrieb Analyst Thomas Maul in einer Studie vom Mittwoch. Die positiven Aussichten preise die Aktie zwar schon weitgehend ein, sei im niedrigen Zinsumfeld wegen der attraktiven Dividendenrendite jedoch nach wie vor interessant. Fielmann verfügt über eine Dividendenrendite von 2,6 Prozent.
Das Bankhaus Metzler ist inzwischen ebenfalls optimistischer und hat seine Verkaufsempfehlung am Montag kassiert. Analyst Stefan Wimmer hob das Papier von "Sell" auf "Hold" und sein Kursziel von 57 auf 62 Euro.
Seit der Empfehlung des AKTIONÄR vor zwei Jahren hat das Papier von Fielmann gut 50 Prozent zugelegt. Anleger bleiben weiter investiert, sichern sich aber mit einem Stopp bei 52 Euro nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)