Bei einem Tagesminus von 5,7 Prozent und einem Kurs von 9,64 Euro lag der Kurs der Commerzbank am Freitagabend gegen Handelsende, als es gleich zwei aktuelle Nachrichten gab. Eine war negativ: Die polnische mBank-Tochter muss weitere Risikovorsorge in Höhe von 342 Millionen Euro betreiben (DER AKTIONÄR berichtete).
Anschließend gab es noch die Nachricht, dass die Commerzbank in zweieinhalb Wochen mal eben knapp ein Prozent des eigenen Grundkapitals zurückgekauft hat. Eine Premiere. 122 Millionen Euro wurden dafür ausgegeben. Insgesamt wurden laut Commerzbank gut 12,1 Millionen eigene Aktie gekauft „zu einem Durchschnittpreis von 10,05 Euro je Aktie“. Die zurückgekauften Aktien werden voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte eingezogen.
Das bedeutet: Der Gewinn je Aktie steigt tendenziell, weil sich der Gewinn auf weniger Anteile aufteilt. Commerzbank-Vorständin Bettina Orlopp sagte dementsprechend: „Mit dem Abschluss unseres ersten Aktienrückkaufprogramms haben wir dieses Instrument zur Gewinnausschüttung erfolgreich etabliert.“
Mehr Rückkäufe und Dividende in Aussicht
Die Commerzbank hat zudem zuletzt 20 Cent Dividende je Aktie gezahlt. „Damit hat die Bank insgesamt rund 372 Millionen Euro“ an ihre Anleger ausgeschüttet, was 30 Prozent des Konzerngewinns nach Abzug der AT-1-Kuponzahlungen entspreche.
„Wir sind davon überzeugt, dass unsere Ergebnisentwicklung weitere Ausschüttungen an unsere Aktionärinnen und Aktionäre ermöglicht“, sagte Orlopp außerdem. Für das laufende Geschäftsjahr strebt die Commerzbank Bank nach eigenen Angaben an, die Ausschüttungsquote auf 50 Prozent des Konzerngewinns nach Abzug der AT-1-Kuponzahlungen zu erhöhen.
Auch diese Nachricht konnte den Kurs am Freitagabend im späten Handel nicht mehr nennenswert bewegen. Letztendlich wurde bestätigt, was der Markt bereits erwartet hatte. Nachdem es für die Commerzbank-Aktie bis Anfang März ziemlich gut lief, ist der Kurs in eine Konsolidierungsphase übergegangen. Etwas längerfristiger betrachtet, ist der Aufwärtstrend aber intakt und der DER AKTIONÄR bleibt positiv für die Aktie gestimmt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.