Die Munich Re hat am Donnerstag die endgültigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal präsentiert. Anders als von den Marktteilnehmern erhofft gibt es weiterhin keine Prognose für das Gesamtjahr 2020. Aufgrund der anhaltend hohen Unsicherheit bleibe das Gewinnziel zurückgezogen, teilte der Rückversicherer mit.
Wie schon vorab berichtet, ist der Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 865 auf 199 Millionen Euro zurückgegangen. In der Schaden-Unfall-Rückversicherung verbuchte der Konzern sogar ein Minus. Die Großschadensbelastung lag laut Munich Re bei 1,5 Milliarden Euro nach 981 Millionen im Vorjahr, wovon rund 700 Millionen Euro der Corona-Pandemie geschuldet waren.
In der Leben-Rückversicherung ging der Gewinn von 282 auf 86 Millionen Euro zurück. Corona-Todesfälle insbesondere in den USA belasteten hier mit rund 100 Millionen Euro. Wiederholt erfolgreich war der Erstversicherer Ergo unterwegs. Die Tochter steigerte den Gewinn von 119 auf 136 Millionen Euro.
Nach neun Monaten steht ein Gewinn von rund einer Milliarde Euro zu Buche. Ursprünglich hatte der Vorstand 2,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Finanzvorstand Christoph Jurecka zeigte sich trotzdem optimistisch: "Angesichts des dynamischen Wachstums von Munich Re bei zuletzt deutlich steigenden Preisen für Rückversicherungsschutz können wir zuversichtlich in die Zukunft blicken." Wichtig: Die Dividende soll mindestens stabil gehalten werden.
Kurzfristig scheint die Luft bei der Munich Re raus. Doch langfristig bleibt die Aktie ein aussichtsreiches Investment.
Hinweis auf potenzielle Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Munich Re.