Zeitgleich mit der Mutter Deutsche Bank wird der Vermögensverwalter DWS Group kommenden Mittwoch seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorstellen. Das könnte dem Aktienkurs, der seit Wochen seitwärts läuft, endlich neuen Schwung verleihen, der dringend nötig ist.
Die Branche litt seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs unter der zunehmenden Inflation und den in der Folge scharf angestiegenen Zinsen. Die Inflation ist nun weitgehend gebändigt und in der Eurozone erfolgte ein erster Zinsschritt diesen Sommer. Die Geschäfte bei der DWS Group sind aber immer noch nicht richtig in Schwung geraten.
Bei den Erlösen rechnet die Analystengemeinde für das abgelaufene Quartal mit 674 Millionen Euro nach 668 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Vorsteuergewinn dürfte bei 247 Millionen Euro liegen, von April bis Juni 2023 waren es noch 260 Millionen Euro. Unter dem Strich soll ein Überschuss von 162 Millionen Euro geblieben sein, was fast 20 Millionen Euro mehr als im Vergleichsquartal wären.
Das verwaltete Vermögen soll laut Schätzungen um rund 100 Milliarden Euro auf 941 Milliarden Euro gestiegen sein. Vor allem im passiven Segment mit Exchange-Traded-Funds wird ein kräftiger Zuwachs erwartet.
Die Analysten sehen in Summe noch Aufwärtspotenzial: Das durchschnittliche Kursziel beträgt 41,27 Euro und liegt damit rund 26 Prozent über dem aktuellen Kurs. Zehn von acht Experten sind bullish, die restlichen haben eine neutrale Empfehlung ausgesprochen. Zum Verkauf rät derzeit kein einziger Analyst. Das höchste Kursziel kommt von Ignacio Mendez von Santander mit 57,01 Euro.
Vom Dividendenabschlag nach der Hauptversammlung konnte sich die Aktie in diesem Jahr nicht erholen. Aufgrund einer üppigen Sonderdividende bekamen Aktionäre je Anteilschein eine Zahlung von 6,10 Euro. Die nächste Hürde ist derzeit die 100-Tage-Linie bei 34,44 Euro. Darüber verläuft gleich bei 34,77 Euro auch die 50-Tage-Linie. Nach unten kommt als Unterstützung die 200-Tage-Linie bei 31,28 Euro in Sicht.
Positive Zahlen kommende Woche könnten für einen frischen Impuls sorgen. Der fehlte bei der Aktie zuletzt. Daher bleibt die Aktie vorerst eine Halteposition mit Stopp bei 30,00 Euro.