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Deutsche Bank und Commerzbank: Erholungsrallye, aber wie lang?

Deutsche Bank und Commerzbank: Erholungsrallye, aber wie lang?
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DER AKTIONÄR 13.03.2020 DER AKTIONÄR

Die mit Spannung erwartete EZB-Sitzung wurde für die Banken zum absoluten Desaster. Die Commerzbank verbuchte mit knapp 21 Prozent gestern den höchsten Verlust unter den Bankaktien. Bei der Deutschen Bank sieht es nicht wirklich besser aus. Die EZB hat weniger geliefert als erwartet und die Banken stehen unter Dauerbeschuss. Auch die Areal Bank ist unter die Räder geraten. Sollten Anleger jetzt zugreifen?

Charttechnisch notieren Deutsche Bank und Commerzbank im Niemandsland. In den letzten Tagen sind die Aktien auf immer neue Allzeittiefs gesunken. Bei der Deutschen Bank wurde gestern 4,87 Euro erreicht (minus 30 Prozent seit Jahreswechsel), bei der Commerzbank waren es sogar 3,06 Euro (minus 43 Prozent).

EZB-Paket für Wirtschaft sinnvoll

Die mit Spannung erwarteten Maßnahmen der EZB fielen gestern am Markt durch. Kerngeschäft für Banken geht es darum, zu viele Kreditausfälle zu vermeiden, da dann die Risikovorsorge aufgefressen wäre und es ans Eigenkapital geht. Da bereits im letzten Jahr die deutsche Wirtschaft lahmte, haben die meisten Banken ihre Vorsorge hochgefahren. So auch Deutsche Bank und Commerzbank. Durch das neue TLTRO-Programm der EZB soll zudem verhindert werden, dass es zu großflächigen Ausfällen kommt. Banken kommen an billiges Geld, um Geschäftskunden verbilligte Kredite zur Überbrückung auszureichen.

Deutsche Bank hält an Gewinnziel für 2020 fest

Bisher geben sich die Großbanken noch optimistisch, laut der Börsenzeitung habe sich die Zahl der Firmen, die von zugesagten Kreditlinien Gebrauch gemacht hätten, nicht merklich erhöht. Kreditstundungen seien derzeit unwahrscheinlich, da viele Unternehmen geringer als etwa zu Zeiten der Finanzkrise verschuldete seien. Die Deutsche Bank hält derweil auch an ihren Zielen fest: „Wenn sich die Wirtschaft nach einem scharfen Einbruch schnell wieder erholt, sehe ich bislang keinen Grund dafür, unser Ziel für dieses Jahr zu relativieren“, so Finanzchef James von Moltke im Handelsblatt.

Aareal Bank in Sippenhaft

Auch die Aktie der Aareal Bank hat es gestern brutal erwischt, der Titel ging mit 16 Prozent Minus aus dem Handel. Im Gegensatz zu Deutscher Bank und Commerzbank ist das Institut aber in anderen Bereichen tätigt. Die Aareal Bank ist ein international aufgestellter Immobilienfinanzierer und vergibt daher keine Kredite an Produktionsunternehmen oder KMUs. Trotzdem ist die Aktie seit Jahreswechsel mit mehr als 40 Prozent ebenfalls stark gefallen. Obschon des Einstiegs eines aktivistischen Hedgefonds vor Monaten war die Aktie vor Ausbruch des Coronavirus schon angeschlagen. Das Allzeittief ist im Gegensatz zu den anderen Bankaktien allerdings meilenweit entfernt. Es wurde bei 2,65 Euro im Januar 2009 erreicht. Derzeit steht die Aktie bei über achtzehn Euro.

Alle drei besprochenen Aktien gewinnen heute deutlich. Um eine Kreditklemme und somit einen Kollaps der Wirtschaft zu verhindern, scheinen die Maßnahmen der EZB angemessen. Um die Finanzmärkte nachhaltig zu stützen, wohl eher nicht. Deshalb dürfte die Volatilität hoch bleiben, neue Tiefs sind denkbar, da auch die Charts verheerend aussehen. Anleger halten die Füße still.

Deutsche Bank (WKN: 514000)
Commerzbank (WKN: CBK100)
Aareal Bank (WKN: 540811)

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