Die Deutsche Bank befindet sich im größten Umbau seit Jahrzehnten. Dabei soll die Investmentbank gesundgeschrumpft werden. Aus dem globalen Aktienhandel zieht sich der Konzern fast vollständig zurück. Dem sollen 18.000 Jobs zum Opfer fallen. Analysten sind mehrheitlich skeptisch, was die neue Strategie angeht. Doch wie sind die großen Fonds gestimmt?
Der Blog Finanz-Szene hat eine Auswertung der 29 Aktienfonds gemacht, die auf deutsche Standardwerte setzen und ein verwaltetes Volumen von mindestens 100 Millionen Euro haben. Davon halten 22 keine einzige Deutsche-Bank-Aktie. Der Oddo BHF Frankfurter Effekten ist dabei der einzige, der anteilig mehr als 1,2 Prozent hält und damit so viel, wie die Deutsche Bank im DAX gewichtet ist.
DWS traut Commerzbank mehr zu
Interessant ist, dass der kleineren Commerzbank offenbar mehr zugetraut wird: Sie taucht in 18 der 29 Portfolios auf. Was ebenfalls nicht für die Deutsche Bank spricht, ist die Tatsache, dass die Aktie auch im größten Deutschland Fonds der Deutsche-Bank-Tochter DWS, dem DWS Deutschland, nicht vertreten ist. Ebenfalls nicht im Portfolio ist die Deutsche Bank im DWS Aktienstrategie-Deutschland. Dagegen ist die Commerzbank mit einem Prozent vertreten.
Zwei Mal Watchlist
Es spricht Bände, dass die Deutsche Bank selbst in den Fonds der eigenen Tochter DWS unterrepräsentiert ist. Anleger sollten dem Beispiel folgen und abwarten, denn der Konzernumbau ist mit vielen Risiken und Unsicherheiten behaftet.
Indes sollten Anleger derzeit auch von der Commerzbank die Finger lassen. Hier fehlten nach dem Abflauen der Übernahmegerüchte zuletzt die Impulse. Im September will CEO Martin Zielke die Strategie anpassen. Bis dahin drängt sich wohl kein Einstieg auf.