Am 1. Februar will die Deutsche Bank ihre Bücher öffnen und die Zahlen zum abgelaufenen Jahr vorstellen. Dabei dürfte natürlich auch die Prognose im Mittelpunkt stehen. Denn um Ausschüttungen in Milliardenhöhe leisten zu können, muss der Gewinn stimmen. In der Firmenkundensparte wurde dafür zuletzt einiges getan.
David Lynne, Chef der Firmenkundensparte, sagte im Interview mit dem Handelsblatt: „Im Kreditgeschäft haben wir unsere Strategie angepasst, um ein ausfallsichereres und profitableres Kreditbuch zu managen.“ Das war im vergangenen Jahr auch mit einem gesunkenen Kreditbestand in der Sparte verbunden. Von 121,5 Milliarden Euro Anfang 2023 sanken die Ausleihungen auf 117,1 Milliarden Euro zum Ende des dritten Quartals.
Bis zum Jahr 2025 soll die Eigenkapitalrendite der Deutschen Bank auf mindestens zehn Prozent steigen. Dazu gehört in vielen Geschäftsbereichen der Fokus auf eine stärkere Rentabilität. Margenschwache Geschäfte schließt das Finanzinstitut daher seltener ab.
Lynne fügt hinzu: „Standard-Finanzierungslösungen haben eine eher geringe Marge. Einen echten Unterschied für unsere Kunden können wir vor allem bei solchen Finanzierungen machen, die höhere Volumina und Expertise erfordern.“ Die Unternehmenskundensparte fokussiert sich als auf komplexere Finanzierungen, Kredite blieben für die Bank aber ein „Ankerprodukt“, so Lynne.
Ein Wachstumsfeld für Lynne ist auch die Digitalbank Fyrst, mit der die Deutsche Bank Kleinstunternehmen und Gewerbetreibende ansprechen will. Laut Finanzkreisen ist die Kundenzahl mit 60.000 Ende 2023 wohl noch überschaubar geblieben. Ein Jahr zuvor waren es indes erst 44.000. Laut Lynne habe es in den letzten zwei Jahren ein prozentual zweistelliges Wachstum gegeben.
Gerade bei den bankinternen Prozessen von Fyrst sieht Lynne noch Digitalisierungsbedarf. Die Konkurrenz durch Onlinebanken in seiner Sparte fürchtet er hingegen nicht, denn die beste Zeit für Neobroker ist seiner Meinung nach vorbei.
In der vergangenen Woche hat die Aktie den Aufwärtstrend endgültig verlassen und einiges abgeben müssen. Es sieht nun so aus, also ob die Papiere auf Höhe der 50-Tage-Linie bei 11,71 Euro vorerst einen Halt gefunden hätten. Investierte Anleger bleiben an Bord.