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Deutsche Bank: Bonuszahlungen trotz Verlust? EZB sagt ja

Deutsche Bank: Bonuszahlungen trotz Verlust? EZB sagt ja
Foto: Getty Images
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Fabian Strebin 17.02.2020 Fabian Strebin

Die Bonuszahlungen der Deutschen Bank an ihre Mitarbeiter sind seit Jahren ein Aufreger. Die Bank fährt Verluste ein und die Angestellten bekommen trotzdem variable Vergütungen. Auch viele Anleger sehen das kritisch. Die EZB als Aufsichtsbehörde der Deutschen Bank sieht dagegen keine Probleme.

Für 2019 zahlt die Deutsche Bank 1,9 Milliarden Euro Boni an ihre Mitarbeiter, obwohl ein Verlust von 5,7 Milliarden Euro eingefahren wurde. Zwar war ein großer Teil davon auf latente Steuern und Kosten für den Umbau zurückzuführen, aber das wird in der Debatte oft außer Acht gelassen. Zumindest hat der Vorstand auf die Hälfte der ihm zustehenden Bonuszahlungen verzichtet.

EZB stärkt Sewing den Rücken

Nun hat sich der oberste EU-Bankenaufseher zu Wort gemeldet. Andrea Enria sagt im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass für die Zahlung von Boni entscheidend sei, warum Gewinne oder Verluste anfallen würden. „Wenn eine Bank durch eine extrem riskante Geschäftsstrategie einen hohen Gewinn macht, ist der Bonus dann gerechtfertigt? Nicht unbedingt“, sagte Enria. Die Bankenaufsicht greife ein, wenn das Bonussystem den Bankern Anreize biete, übermäßige Risiken einzugehen.

Gute Leute halten ist wichtgier

„Wenn eine Bank sich umstrukturiert, weniger Risiko eingeht und dabei ein Verlust anfällt und die Bank trotzdem einen angemessenen Bonus zahlt, um talentierte Manager halten zu können, dann ist mir das lieber“, ergänzte der oberste Bankenaufseher der Euro-Zone. Er betonte, seine Aussagen seien allgemein gemeint, da er zu einzelnen Banken nichts sagen könne.

Keine Boni ist auch keine Lösung

In die gleiche Kerbe schlägt Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance von Deka Investment, gegenüber dem Handelsblatt. „Trotz der historischen Verluste bei der Deutschen Bank ist eine Nullrunde nicht zielführend“. Die Milliardenverluste seien dem Umbau geschuldet und auch in einer Transformationsphase müsse man die Mitarbeiter „maßvoll motivieren, die Extra-Meile zu gehen“.

Gerade so lange der Umbau läuft ,darf es nicht zu einerm Aderlass bei den Top-Leuten der Bank kommen. Die Boni sinken seit Jahren, sollte es der Umbau notwendig machen, könnte hier sicher noch eingspart werden. Derzeit sieht es aber so aus, als ob die Bank es auch so schafft.

Charttechnisch steht als nächstes die Hürde bei 10,53 Euro an, danach kommt der Widerstand bei 11,32 Euro. Gesund wäre aber auch eine Verschnaufpause nach dem starken Ansteig. Eine erste Unterstüzung liegt um die zehn Euro Marke. Bei Rücksetzern kaufen.
Deutsche Bank (WKN: 514000)

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