Die Börsen sind auf immer höhere Niveaus gestiegen, die Zuversicht der Marktteilnehmer in puncto Wirtschaftsaufschwung nahm immer mehr zu. Doch nun geht die Angst um, zumindest bei einigen Wall-Street-Banken. Denn ein Hedgefonds ist in Schwierigkeiten geraten und mehrere Großbanken fürchten nun um ihr Geld. Im Fokus steht aktuell die Aktie der Credit Suisse aus der Schweiz, doch auch andere Geldhäuser sind offenbar betroffen. Dazu gehört laut Medienberichten die Deutsche Bank.
Zwangsverkäufe eines US-Hedgefunds im großen Stil haben am Montag die Aktien der Credit Suisse stark unter Druck gebracht. In Zürich sackten sie im frühen Handel als Schlusslicht im SMI-Index um zehn Prozent auf 11,23 Franken ab. Ein bedeutender Hedgefonds mit Sitz in den USA sei in der vergangenen Woche den Nachschussforderungen der Credit Suisse und einiger anderer Banken nicht nachgekommen, teilte die Bank am Montag mit. Man sei nun dabei, sich aus diesen Positionen zurückzuziehen. Obwohl es zum jetzigen Zeitpunkt noch verfrüht sei, die genaue Höhe des Verlustes aus diesem Ausstieg zu beziffern, könnte er "sehr bedeutend und wesentlich" für das Ergebnis des ersten Quartals sein, hieß es.
Milliarden im Feuer
Laut Medienberichten handelt es sich bei dem Hedgefonds um Archegos Capital, wobei von Zwangsverkäufen der stark fremdfinanzierten Archegos-Vermögenswerte in der Größenordnung von 20 bis 30 Milliarden US-Dollar die Rede ist. Neben der Credit Suisse hat am Montag etwa auch die japanische Bank Nomura vor einem womöglich erheblichen Verlust gewarnt und die Höhe der Forderung auf zirka zwei Milliarden US-Dollar geschätzt, basierend auf den Marktpreisen vom 26. März.
Deutsche Bank könnte noch mit einem blauen Auge davon kommen
Zu den betroffenen Banken gehören laut den Medienberichten daneben aber auch Goldman Sachs, Morgan Stanley, Deutsche Bank und UBS, die alle als Prime Broker für Archegos tätig waren. Der Kurs der Deutschen Bank stürzte am Morgen ab und auch die UBS in Zürich gab deutlich nach. Dabei soll die Deutsche Bank ihr Exposure aber größtenteils abgesichert haben. Deshalb sei bei dem Geldhaus mit geringeren Verlusten im Vergleich zu anderen Finanzinstituten zu rechnen. Das berichtet die Financial Times mit Verweis auf Aussagen von einer mit dem Thema vertrauten Person.
Unabhängig vom tatsächlichen Schaden rauscht der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie heute in die Tiefe und hat die Marke von 10,00 Euro bereits durchbrochen. Nun kommen jedoch mehrere Unterstützungen in Sicht: Die GD50 bei 9,71 Euro und die 100-Tage-Linie bei 9,41 Euro könnten den Absturz bremsen. Zudem ist der bei 9,45 Euro laufende Aufwärtstrend intakt.
Wer noch nicht investiert ist, greift nicht in das fallende Messer und wartet ab, bis sich die Situation wieder beruhigt. Investierte bleiben dabei und beachten den Stopp bei 8,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.