Die Aussicht auf steigende Zinsen hält den Bitcoin und andere Digitalwährungen an den Finanzmärkten unter Druck. Am Montag fiel der Kurs der nach Marktwert größten Internetdevise auf zuletzt 30.831 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit dem Sommer 2021. Noch vor wenigen Tagen hatte ein Bitcoin rund 40.000 Dollar gekostet.
Als entscheidend für die schlechte Stimmung am Kryptomarkt gilt die Aussicht auf steigende Zinsen. "Die Zinsangst hat Börsianer dies- und jenseits des Atlantiks voll im Griff", kommentierte Bitcoin-Experte Timo Emden von Emden Research. Nicht nur in der weltgrößten Volkswirtschaft USA, auch in vielen anderen Ländern stemmen sich die Notenbanken mit einer strafferen Geldpolitik gegen die hohe Inflation.
Steigende Zinsen lasten meist auf riskanten Anlagen wie Digitalwährungen. Zudem werfen Bitcoin und andere Kryptowerte keine laufenden Erträge wie Zinsen ab. Steigen die Zinsen, sinkt die Attraktivität zinsloser Anlagen gegenüber zinstragenden Titeln wie festverzinslichen Wertpapieren. "Die Investoren kehren in Anbetracht steigender Zinsen riskanten Anlageklassen den Rücken zu und halten Ausschau nach festverzinslichen Anlagealternativen", erklärte Emden.
Belastet werden Kryptowerte darüber hinaus von der anhaltenden Unsicherheit wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Beobachter stellen schon seit einiger Zeit fest, dass Digitalwährungen sich relativ eng im Gleichklang mit den Aktienmärkten bewegen. Trübt sich dort die Stimmung ein, fallen häufig auch die Kurse von Bitcoin und anderen Internetdevisen.
Auch andere Kryptoanlagen wie Ether gaben zu Wochenbeginn im Wert weiter nach.
Bei Bitcoin und Co dominieren auch weiterhin Makro-Faktoren und die Korrelation zum US-Aktienmarkt das Geschehen. Zumindest kurz- und mittelfristig droht daher weiterer Druck auf die Kurse. Nach dem heutigen Kursrutscht droht nun auch die insbesondere psychologisch wichtige 30.000-Dollar-Marke zu fallen. Rutscht der Bitcoin tatsächlich unter dies wichtige Unterstützung, dürfte sich der Bitcoin Richtung 20.000 Dollar nach unten bewegen. Anleger sollten aber im Hinterkopf behalten, dass Korrekturen wie die aktuelle am Kryptomarkt nicht ungewöhnlich sind. Für langfristig orientierte Anleger gibt es daher keinen Grund, die Nerven zu verlieren. DER AKTIONÄR bliebt langfristig bullish.
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