Unter den größten Aktionären der Commerzbank gab es in den letzten Wochen mehrere Verschiebungen. Der Bund ist nur noch der größte Anteilseigner, wenn man Finanzinstrumente nicht berücksichtigt. Die Position der UniCredit spielt auch bei den weiteren Großaktionären eine Rolle.
Direkt über Aktien engagiert ist die UniCredit bei der Commerzbank nur mit neun Prozent. Demnach wäre der Bund mit rund zwölf Prozent noch immer der größte Aktionär. Allerdings haben sich die Italiener Zugriff auf bis zu 21 Prozent der Anteile über Finanzinstrumente gesichert. Diese könnten in Aktien umgewandelt werden, wenn die Aufsichtsbehörden grünes Licht geben, dass die UniCredit mehr als die bisherigen Anteile erwerben darf. Dann könnte bei 30 Prozent auch ein öffentliches Übernahmeangebot erfolgen.
Allerdings will sich der Vorstand um CEO Andrea Orcel alle Optionen offenhalten. Daher wurde das bestehende Commerzbank-Investment durch weitere Geschäfte abgesichert. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Die US-Investmentbank Jefferies wurde dafür beauftragt. Diese Maßnahme ermöglicht es UniCredit, flexibel auf mögliche Marktveränderungen zu reagieren und bei der Commerzbank ihre Beteiligung aufzustocken oder zu reduzieren.
Zuletzt wurden auffällig große Handelsvolumina bei Commerzbank-Optionen beobachtet, die zuvor eher wenig Liquidität aufwiesen. Zudem war Jefferies am 18. Oktober der aktivste Händler von Commerzbank-Aktien, obwohl das Unternehmen normalerweise nicht zu den führenden Brokern dieser Aktie zählt. Mit dem zunehmenden Interesse von Jefferies an der Commerzbank könnte die Schwelle von fünf Prozent bald überschritten werden, was eine regulatorische Offenlegungspflicht nach sich ziehen würde.
Mittlerweile hält Jefferies 5,33 Prozent an der Commerzbank. Am 18. Oktober wurde die Grenze von fünf Prozent überschritten, was eine Offenlegungspflicht nach sich zog. Auch die Beteiligungen der Bank of America in Höhe von rund sechs Prozent und die von Barclays in ähnlichem Umfang stehen im Zusammenhang mit der UniCredit-Beteiligung.
Abgesehen von BlackRock und dem Bund tummeln sich auf den ersten sechs Plätzen aktuell bei den Commerzbank-Großaktionären nur UniCredit-nahe Akteure. Es bleibt weiterhin spannend, wie deren Chef Orcel künftig vorgehen wird. Die Aktie bleibt für Anleger attraktiv.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.