Die Commerzbank wirkte in den letzten Wochen getrieben von den Aktionen der UniCredit, die überraschend bei den Frankfurtern einstieg. Nun will das Führungsteam wieder in die Offensive kommen. Daher wurde ein Nachfolger für CEO Manfred Knof bestimmt.
Manfred Knof wollte Ende 2025 aufhören. Das teilte die Commerzbank am 10. September in einer Pressemitteilung mit. Wenige Stunden später wurde bekannt, dass die UniCredit 9,5 Prozent an dem Finanzinstitut hält. Damit war ein Führungsvakuum in einer kritischen Phase entstanden.
Seit einigen Tagen war daher absehbar, dass es eine interne Lösung für die Nachfolge von Knof geben dürfte. Denn seine Stellvertreterin, Finanzchefin Bettina Orlopp, soll bereits 2021, als Knof CEO wurde, Ambitionen auf die Position gehabt haben.
In der Pressemitteilung der Commerzbank gestern Abend hieß es, dass ein „zeitnaher Übergang“ angestrebt werde. Wann genau Orlopp also als CEO anfängt, ist damit noch unklar. Da es normalerweise ohnehin die Aufgabe des Finanzchefs ist, mit den größten Aktionären Kontakt zu halten, dürfte sie so oder so bald Gespräche mit der UniCredit führen.
Orlopp hat, wie Michael Kotzbauer, der ihr Stellvertreter werden soll, einen Vertrag für fünf Jahre erhalten. Ob sie diesen komplett ausfüllen kann, steht aufgrund der von UniCredit angestrebten Übernahme freilich in den Sternen.
Zumindest kommt die Commerzbank mit der Einigung auf eine schnelle Besetzung der CEO-Position mit Orlopp wieder etwas in die Offensive. Die Entscheidung fiel auf der dreitätigen Vorstands- und Aufsichtsratssitzung, die derzeit läuft. Hier dürfte auch eine Abwehrstrategie besprochen werden.
Gestern konnte die Aktie einen Teil der Verluste vom Montag wettmachen und könnte somit schon bald wieder das Verlaufshoch vom Sommer bei 15,62 Euro in den Fokus nehmen. Auch wenn sich die Politik gegen eine Übernahme gestellt hat, spricht aktuell viel dafür, dass es am Ende doch so kommt.
Die Aktie ist eine laufende Empfehlung, bei der Anleger immer noch zugreifen können. Ein Stopp bei 11,90 Euro sichert nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank