Die Aktie der Deutschen Bank befindet sich vorbörslich bereits wieder im freien Fall. Die überraschende Zinsesenkung der Fed um ein Prozent setzt den Banken zu. Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing hatte sich am Wochenende in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung dagegen noch kämpferisch gezeigt.
In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung widersprach Sewing einem Vergleich mit der Finanzkrise 2008: "Die Krise von 2008 hatte ihren Ursprung im Finanzsystem, unter anderem weil Banken ihre Risiken nicht mehr unter Kontrolle hatten, und griff von dort auf die Gesamtwirtschaft über. Diesmal ist es umgekehrt und wir können Teil der Lösung sein." Die hauseigenen Volkswirte rechneten nur mit einem vorübergehenden Einbruch, ab dem vierten Quartal sollte es eine Erholung der Weltwirtschaft geben.
Sewing hält an Strategie fest
Die Deutsche Bank selbst sieht er für die aktuelle Situation gut gerüstet. "Wir haben eine Eigenkapitalquote von mehr als 13 Prozent, haben 200 Milliarden Euro Liquidität, haben ein sauberes Kreditbuch und sind gut ins Jahr gestartet." Strukturell werfe die Coronakrise die Bank nicht zurück. "Wir haben die richtige Strategie", so Sewing.
Die massiven Liquiditätsmaßnahmen der Fed von letzter Woche und gestern Nacht stellen durch die Leitzinssenkungen eine zusätzliche Belastung dar. Der aufgelegte Schutzschirm für Unternehmen in Deutschland könnte dagegen eine Pleitewelle abfedern. Das würde die Kreditausfälle zumindest im Heimatmarkt dämpfen.
Aktuell überschlagen sich die Ereignisse. Eine Investition bei der Deutschen Bank ist deshalb keine gute Idee. DER AKTIONÄR empfiehlt, die Aktie zu meiden. Der Kurs ist wieder unter die Marke von fünf Euro gefallen, neue Tiefs sind vorprogrammiert. Somit ist auch charttechnisch einiges im Argen.