Die Verunsicherung am deutschen Aktienmarkt ist weiterhin hoch. Nach einem freundlichen Vorwochenschluss starten die meisten DAX-Konzerne mit einem Minus in die neue Handelswoche. Der Münchner Versicherer Allianz könnte heute zu den Underperformern zählen, denn eine Investmentbank ist nicht mehr so bullish für die Aktie.
Analyst Philip Kett von Jefferies hat vor den nahenden Quartalszahlen sein Bewertungsmodell für den Versicherer überarbeitet, um den Kosten der Marktvolatilität Rechnung zu tragen. Die steigenden Zinsen seien zwar positiv für das Anlageergebnis und die Verbindlichkeiten, so der Experte in einer am Montag vorliegenden Studie. Geänderte Bilanzierungsanforderungen würden die Schwankungsanfälligkeit der Vermögenswerte aber bald stärker in den Fokus rücken als den Nutzen für die Verschuldung.
Kett hat deshalb das Kursziel für den Versicherer von 255 auf 240 Euro gesenkt. Angesichts eines Potenzials von über 30 Prozent beließ er es bei einer Kaufempfehlung.
Das aktuelle Marktumfeld ist für alle Aktien problematisch. Niemand kann sagen, welche Auswirkungen die Zinswende und der Ukraine-Krieg noch haben wird. Wird Russland seine Gaslieferungen wieder aufnehmen? Entsprechend vorsichtiger werden die Analysten mit ihren Kurszielen. Langfristig bleibt die Allianz aber eine gute Wahl.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.