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Index-Absteiger: Vom Rauswurf zum Höhenflug

Index-Absteiger: Vom Rauswurf zum Höhenflug
Foto: AF-Digital-Art-Studio/shutterstock
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Harald Gabel 13.10.2024 Harald Gabel

Wenn ein Unternehmen in einen repräsentativen Index aufsteigt, zieht diese Veränderung viel Aufmerksamkeit auf sich. Der Absteiger hingegen gerät oft in Vergessenheit – zu Unrecht, wie eine Studie von Research Affiliates zeigt.

Die mediale Aufmerksamkeit bei einer Indexaufnahme ist in der Regel groß, klingt jedoch schnell wieder ab, wenn keine neuen, kursrelevanten Nachrichten folgen. Die anfängliche Outperformance dieser Titel endet sukzessive. In einer Studie zeigten die Autoren von Research Affiliates (RaFi), wie sich der Aufstieg in einen Index auf die Performance auswirkt. Bis 2007 führte der Indexaufstieg kontinuierlich zu überdurchschnittlichen Renditen. Seit 2008 jedoch hält dieser Effekt im Schnitt nur noch sechs bis neun Monate an und mündet in eine Phase der Underperformance. Nach zwei Jahren sind die negativen Effekte so stark, dass die vorherige Outperformance vollständig aufgezehrt ist. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie beispielsweise Rheinmetall, das von den gestiegenen Rüstungsausgaben profitiert, oder Super Micro Computer, das durch den KI-Boom beflügelt wird. Das sind jedoch Ausnahmen.

Gewinne mit Absteigern

Die Analyse von Indexveränderungen hat sich traditionell auf die Gewinner, also die Aufsteiger konzen­triert. 2022 rückte jedoch eine Studie des Finanzprofessors Amand M. Vijh, bekannt für seine Forschungen zu Marktanomalien, eine andere Perspektive ins Zentrum: die Performance von Indexabsteigern. Erstmals untersuchte RaFi die Auswirkungen von Indexabstiegen auf die Wertentwicklung. Das überraschende Ergebnis: Die schwache Performance der Absteiger endet abrupt nach dem Ausschluss und schon wenige Wochen danach zeigen sie wieder positive Tendenzen. Fünf Jahre nach dem Abstieg verzeichnen diese Titel sogar eine Outperformance von 20 Prozent gegenüber ihrem Vergleichsindex.

Basierend auf dieser Analyse entwickelte RaFi den sogenannten „Deletions Index“ und führte ihn bis 1991 zurück. Die Ergebnisse sind bemerkenswert: Ein Dollar, der 1991 investiert wurde, hätte sich bis heute auf 75 Dollar vermehrt. Nur der Nasdaq 100 kann eine vergleichbare Entwicklung vorweisen, während andere Indizes, wie der S&P 500 oder der Russell 1000, auf 32 Dollar gekommen wären.

DER AKTIONÄR hat auf dieser Basis zwei besonders vielversprechende Absteiger der letzten Jahre ausgewählt, die nach dem Muster der Studie Potenzial für überdurchschnittliche Renditen bieten könnten.

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