Der Euro hat am Freitag weiter nachgegeben und ist erneut auf einen Tiefstand seit Mitte 2020 gefallen. Bis zum Mittag sank die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1002 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch auf 1,1076 Dollar festgesetzt.
Unter Druck geriet der Euro in der Nacht, nachdem auf dem Gelände des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ein Feuer ausgebrochen war. Das Feuer soll mittlerweile gelöscht worden sein, es sollen keine kritischen Systeme betroffen sein.
Als sicher geltende Währungen wie der US-Dollar, der japanische Yen oder der Schweizer Franken wurden aufgrund des Vorfalls verstärkt gesucht. Der Euro geriet im Gegenzug unter Druck.
Neben dem Krieg in der Ukraine dürften Marktteilnehmer Zahlen vom US-Arbeitsmarkt im Blick haben. Die Regierung veröffentlicht am Nachmittag ihren monatlichen Jobbericht. Angesichts der Geschehnisse in der Ukraine dürften die Daten aber weniger Beachtung als sonst finden.
In den USA stand am Donnerstag der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister auf dem Programm. Seitens der US-Notenbank Fed äußerte sich zudem deren Chef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Am Vortag hatte er die Aussicht auf höhere Leitzinsen in den USA bestätigt, zugleich aber auf die hohe Unsicherheit aufgrund des Ukraine-Kriegs hingewiesen.
Die Finanzmärkte rechnen laut Antje Praefcke, Devisenexpertin bei der Commerzbank, damit, dass die EZB später und nicht so stark die Leitzinsen anheben werde. Der Euro gerate also von zwei Seiten unter Druck. Der US-Dollar werde wegen des Kriegs als sicherer Hafen gesucht und es würden die Zinserhöhungserwartungen in der Eurozone gedämpft, so Praefcke.
DER AKTIONÄR spekuliert mit dem Euro/US-Dollar Put-OS mit der WKN SC85PA auf einen fallenden Eurokurs. Seit der Empfehlung am 23. Februar notiert der Schein bereits gut 270 Prozent im Plus. Anleger lassen die Gewinne laufen, aber Stopp konsequent nachziehen.