Welche Aktien sollten Anleger jetzt kaufen? Natürlich Werte, bei denen alles stimmt. Davon analysierte DER AKTIONÄR im Rahmen seiner jüngsten Titelstory der print-Ausgabe 28/2023 gleich fünf. Hier laden sowohl Chart als auch Investmentstory, Wachstum, Bewertung und Qualität des Managements zum Einsteigen ein.
Story Es sind dramatische Bilder: Immer mehr Länder leiden unter mitunter schweren Dürren. Auch im Süden Europas müssen nun existenzielle Fragen gestellt werden. In Spanien ist es etwa in einigen Jahren nicht mehr möglich, den Wasserbedarf der Landwirtschaft und (!) des Tourismus mit den derzeit zur Verfügung stehenden Ressourcen zu decken. Hier (und auch in vielen anderen Ländern rund um den Globus) müssen zwangsläufig viele weitere Meerwasser-Entsalzungsanlagen gebaut werden. Und hier kommt Energy Recovery ins Spiel. Die Amerikaner machen diese äußerst energieintensiven Anlagen wesentlich effizienter. So sorgen die energieeffizienten Druckaustauscher des Unternehmens zu einer Verringerung der benötigten Energie von bis zu 60 Prozent.
Wachstum Der Bedarf an Meerwasser-Entsalzungsanlagen wird wachsen. Und in immer mehr davon dürfte Energy Recoverys Technik verbaut werden. Zudem ist der Konzern ein Spezialist für effizientere Kühlprozesse, ebenfalls ein immer wichtiger werdender Markt. Dementsprechend rechnen sämtliche Experten für die kommenden Jahre mit enorm hohen Wachstumsraten. Nachdem das Unternehmen in den vergangenen Jahren durchschnittlich mit mehr als 20 Prozent gewachsen ist, dürfte sich das Tempo in den nächsten Jahren noch einmal deutlich erhöhen. So wird für 2024 mit einem Gewinn von 0,60 Dollar je Aktie gerechnet, was eine Zuwachsrate von 74 Prozent im Jahresvergleich bedeuten würde. Für 2025 wird sogar mit einem Plus von mehr als 100 Prozent gerechnet.
Bewertung Auf den ersten Blick erscheinen die Anteilscheine von Energy Recovery natürlich sehr ambitioniert bewertet. So kommen die Papiere derzeit auf ein 2024er-KGV von 47. Allerdings muss man bei der Bewertung des Unternehmens auch unbedingt die beeindruckend hohen Wachstumsraten mit einbeziehen. So dürfte Energy Recovery den Gewinn pro Aktie 2025 auf 1,43 Dollar steigern – wie bereits erwähnt, würde dies einem Wachstum von mehr als 100 Prozent entsprechen. Dadurch würde das KGV auf 20 sinken – und dies wäre wiederum für ein derart wachstumsstarkes Unternehmen mit einer ausgereiften und sehr begehrten Technologie dann sogar relativ günstig. Zumal es sich um eine praktisch schuldenfreie Firma mit einer Eigenkapitalquote von 90 Prozent handelt, die darüber hinaus über ein sehr gutes Management verfügt.
Management CEO Robert Mao und sein Team haben in den letzten Jahren sehr gute Arbeit abgeliefert. So gelang es nicht nur, stetig neue Aufträge zu akquirieren, sondern auch, bestehende Kunden zufriedenzustellen. Bisher verlor man keinen einzigen Kunden. Offensichtlich ist die Arbeit von Energy Recovery so gut, dass kein Betreiber von Meerwasser-Entsalzungsanlagen den Amerikanern wieder „untreu“ wird. Dies sind natürlich hervorragende Voraussetzungen, dass auch zukünftig weitere Erfolgsmeldungen veröffentlicht werden.
Chart Die positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre und sicherlich die sehr guten Aussichten sorgen an der Börse für Aufmerksamkeit. Dementsprechend stark präsentieren sich die Anteilscheine von Energy Recovery. Die Aktie glänzt zwar meist nicht mit kräftigen Kurssprüngen, entwickelt sich aber solide. In den vergangenen Wochen wurde ein stabiler Aufwärtstrend ausgebildet. Kürzlich glückte zudem der Sprung über die bisherigen Höchststände aus dem Herbst 2022 auf ein neues Allzeithoch, wodurch rein charttechnisch betrachtet der Weg nach oben nun vorerst frei wäre.
An der Technologie von Energy Recovery dürfte zukünftig für viele Länder kein Weg vorbeiführen. Daher bleiben die Aussichten gut und die Aktie ein klarer Kauf (Stoppkurs: 20,00 Euro). Bei welchen anderen Aktien auch praktisch alles passt, erfahren Sie hier.