Die Aktie von Zalando befindet sich im Abwärtstrend. Online-Modehändler sind an der Börse derzeit nicht mehr gefragt. Seit dem Hoch vor einem Jahr bei rund 105 Euro hat der Titel über 75 Prozent an Wert eingebüßt. Die Analysten haben ihre Kursziele deutlich gesenkt, sehen aber weiterhin ein Aufwärtspotenzial von über 30 Prozent.
Morgan Stanley stufte Zalando von 56 auf 38 Euro und beließ die Einstufung auf "Equal-weight". Es sei schwer einzuschätzen, ob die Bewertungen der europäischen Unternehmen mit internetbasierten Geschäftsmodellen bereits den Tiefpunkt erreicht hätten, blieb Analystin Miriam Josiah skeptisch.
Die Investmentbank Oddo BHF hat das Kursziel von 75 auf 34 Euro mehr als halbiert, aber die Einstufung auf "Outperform" belassen. In den vergangenen Monaten seien die Aktienkurse im Konsumgüterbereich und von Online-Händlern enorm gesunken, erklärte Analyst Andreas Riemann. Die Bewertungen litten unter hoher Inflation und steigenden Zinsen. Nun rücke wohl die Gewinnentwicklung stärker in den Fokus, so der Experte.
Etwas optimistischer ist die Schweizer Bank Credit Suisse. Analyst Simon Irwin rechnet mit einer Prognosesenkung des Modehändlers, hält die aktuellen Sorgen am Bewertungstief aber für mehr als eingepreist. Irwin senkte das Kursziel von 43 auf 35 Euro, ließ die Einstufung aber auf „Outperform“.
Die Zalando-Aktie hat inzwischen mehr als drei Viertel ihres Börsenwertes eingebüßt. Im Zuge der anhaltenden Inflation bleibt das Marktumfeld schwierig. Eine nachhaltige Trendwende ist vorerst nicht in Sicht. Anleger müssen deshalb mit weiteren Kursverlusten rechnen. Ein Neuanstieg drängt sich vorerst nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)