Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist im August einer IWH-Studie zufolge zwar weiter zurückgegangen. Doch für viele Unternehmen könnte wegen der Pandemie noch ein bitteres Ende kommen. Unter anderem leiden viele Modegeschäfte stark unter den Folgen der Coronakrise. Zalando indes profitiert.
Wie aus dem am Montag veröffentlichten Insolvenztrend des IWH hervorgeht, wurden im vorigen Monat bundesweit 697 Unternehmen insolvent gemeldet – das waren 22 Prozent weniger als im Juli und 26 Prozent weniger als im August 2019.
Der Rückgang sei allerdings mit den in der Corona-Krise gelockerten Regeln im Insolvenzrecht zu erklären, mit denen die Bundesregierung eine Pleitewelle in Folge der Corona-Pandemie verhindern wollte. So müssen überschuldete und zahlungsunfähige Unternehmen bis Ende September zunächst keinen Insolvenzantrag stellen.
Während sich einige Branchen zuletzt erholten und steigende Umsätze meldeten, läuft es für den Modehandel schleppend. Die Geschäfte mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren verringerten sich im Juli um acht Prozent.
Die Corona-Krise werde den Handelsunternehmen abseits des Lebensmittelhandels voraussichtlich Umsatzeinbußen von 40 Milliarden Euro bescheren, so der Präsident des Branchenverbands HDE, Josef Sanktjohanser. Viele Bekleidungshändler durchlebten weiter schwere Zeiten.
Genau das Gegenteil trifft auf Zalando zu. Der Berliner Onlinemodehändler profitiert stark von den Problemen des stationären Handels. Die Prognose für 2020 hat Zalando hochgefahren, die Aktie ist seit Monaten im Rallyemodus. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR vom März liegt der Titel mit 125 Prozent im Plus. Damit sollte das Ende der Fahnenstange aber noch immer nicht erreicht sein.
(Mit Material von dpa-AFX)