Starbucks kommt erst einmal nicht aus dem Knick. Hintergrund sind die aktuellen Quartalszahlen, die für einen Rücksetzer sorgten. Dazu kommt ein Problem, dass bereits bei vielen anderen Unternehmen dieser Tage für Dämpfer gesorgt hatte. Der Faktor China ist in dieser Gemengelage nur ein Teil des Puzzles.
Mit den jüngsten Zahlen enttäuschte Starbucks. Das Umsatz-Wachstum um acht Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar bliebt hinter den erwarteten 9,6 Milliarden Dollar zurück. Der Gewinn-Anstieg um 20 Prozent auf 0,90 Dollar je Aktie erfüllte die Analysten-Prognose (0,93 Dollar je Aktie) ebenfalls nicht. In den USA stieg der Umsatz pro Filiale lediglich um fünf Prozent. Laut Management werden wohl Werbe- und Rabattmaßnahmen nötig sein. Belastend bleibt auch das Gewerkschaftsthema, das bereits seit mehreren Quartalen brodelt. In den USA wollen sich die Arbeiter organisieren. Starbucks will das verhindern.
Viele Unternehmen verschrecken dieser Tage nach einem guten kurstechnischen Lauf vor allem mit ihren verhaltenen Prognosen. Auch in dieser Hinsicht war Starbucks dabei: Die Prognose wurde gesenkt. Erwartet wird nur noch ein Umsatzwachstum um vier bis sechs Prozent. Zuvor waren es fünf bis sieben Prozent. Vor allem das China-Geschäft bereitet Probleme.
Die Analysten-Reaktion fiel recht klar aus: Kurszielsenkungen. Die DZ Bank reduzierte den fairen Wert für Starbucks von 118,00 Dollar auf 110,00 Dollar, blieb aber bei ihrer Kaufempfehlung für die Starbucks-Aktie.Die Bank of America senkte das Kursziel minimal von 128,00 Dollar auf 127,00 Dollar und riet ebenfalls weiterhin zum Kauf.
Als AKTIONÄR-Empfehlung liegt Starbucks zweistellig im Plus. Anleger werden voraussichtlich jedoch Geduld benötigen: Große Sprünge sind angesichts der jüngsten Nachrichten eher nicht zu erwarten. Charttechnisch sind ebenfalls keine starken Impulse zu erwarten. Der jüngste Kursrücksetzer (nach einem kurzen Anstieg) wirkt jedenfalls nicht übertrieben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Starbucks.