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30.09.2020 Michael Schröder

S&T-Aktie unter Druck: Angebliche Short-Attacke - was steckt dahinter?

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S&T

Die Aktie des IT-Dienstleisters S&T steht in dieser Woche kräftig unter Druck. Dem Vernehmen nach gibt es eine Verkaufsstudie einer britischen Analystenfirma („The Analyst“). Einzelheiten sind nicht bekannt. S&T versuche derzeit, den Bericht und die Details hinter der Empfehlung zu erhalten, um dazu Stellung nehmen zu können, heißt es aus der Firmenzentrale.

„Nach Erhalt des Berichts wird die S&T AG kurzfristig und detailliert auf alle möglichen Bedenken eingehen und diese auf transparente Weise klären“, so S&T weiter.

Gestern ging die S&T-Aktie bereits mit einem Minus von siebeneinhalb Prozent aus dem Handel. Trotz eines Statements zum jüngsten Geschäftsverlauf setzen die Papiere ihren Kursrutsch heute um gut 13 Prozent auf 16,47 Euro im Tief fort. S&T erklärte gestern Abend wie folgt: „In Bezug auf die operative Seite des Geschäfts möchte S&T wir Sie hiermit darüber informieren, dass das morgen zu Ende gehende 3. Quartal 2020 trotz der weltweiten Covid-19-Krisen, sehr gut was Umsatz und Gewinn anbelangt, verlief und ein organisches Wachstum zeigte, wobei Iskratel und CITYCOMP bereits in Q3 zu einem zusätzliches an-organisches Wachstum beitragen. Daher ist S&T auf gutem Weg, die veröffentliche Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zu erreichen oder zu übertreffen (Aktuelle Prognose vom 3. Mai 2020: 1.150 Mio. EUR Einnahmen bei mindestens 115 Mio. EUR).“

Leerverkäufer Adelphi Capital hat seine Netto-Leerverkaufsposition in S&T-Aktien ausgebaut und den Anteil der Netto-Leerverkaufsposition von 1,03 auf 1,11 Prozent erhöht.

Warburg-Analyst Malte Schaumann bleibt unterdessen positiv gestimmt und sieht die Aktie vorerst weiter bei 27,50 Euro fair bewertet. Er hält beim nächsten Zwischenbericht sogar eine Anhebung der Jahresziele für möglich.

Seine Kollegen äußerten sich in den letzten Tagen und Wochen ebenfalls recht zuversichtlich: Adrian Pehl von der Commerzbank erwartet bis zum Jahresende weitere Zukäufe. Sein Kursziel lautet bislang: 31 Euro. Auch Knud Hinkel vom Analysehaus Pareto erwartet nach den guten Zahlen für das zweite Quartal weitere Zukäufe. Er sieht zudem gute Chancen, dass das Unternehmen im Gesamtjahr die Prognose deutlich übertreffen könnte. Sein Ziel: 33 Euro. Bei Kepler Cheuvreux erwarten die Experten eine Erhöhung der Prognose im Anschluss an die Zahlen zum dritten Quartal. Das Auftragsbuch sorge für Beruhigung und weiteren Rückenwind sollte es im Bereich der IT-Dienstleistungen geben sowie im Geschäft mit dem Medizin- und dem öffentlichen Sektor. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten beträgt 30,07 Euro.

S&T (WKN: A0X9EJ)

Die Anleger bleiben aber nervös. Die Short-Attacke auf Grenke und der Wirecard-Skandal sind noch zu präsent. Eine detaillierte Stellungnahme dürfte folgen. Kann S&T die Vorwürfe der Studie glaubwürdig wiederlegen und nachhaltig aus der Welt schaffen, könnte sich die Aktie wieder stabilisieren. Aber dazu müssen Vorstand Hannes Niederhauser und sein Team erst einmal wissen, was sie entkräften müssen. Abwarten!

(Mit Material von dpa-AFX)

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