Die beispiellose Talfahrt des einstigen Corona-Highflyers Peloton setzt sich am Mittwoch fort. Der Fitnessgeräte-Hersteller hat mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Quartal herb enttäuscht. Im vorbörslichen Handel verliert die Aktie fast 30 Prozent an Wert und notiert damit auf einem historischen Tief.
Im vierten Quartal des gebrochenen Geschäftsjahres 2022/23 hat Peloton einen Nettoverlust von 242 Millionen Dollar oder 68 Cent je Aktie eingefahren. Erwartet wurde lediglich ein Minus von 38 Cent je Aktie. Im Vorjahr lag der Verlust allerdings sogar noch bei 1,26 Milliarden Dollar oder 3,72 Dollar je Aktie.
Peloton konnte beim Umsatz die erwarteten 640 Millionen Dollar mit 642 Millionen Dollar zwar knapp übertreffen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies allerdings einem Rückgang um 5,4 Prozent. Entsprechend konnte dies die Anleger auch nicht versöhnen. Zumal noch hinzukommt, dass Peloton erstmals einen Rückgang bei den Abonnentenzahlen hinnehmen musste. Zum Ende des abgelaufenen Quartals waren es 3,08 Millionen Abonnenten – 29.000 weniger als im Vorquartal und auch lediglich vier Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das Unternehmen verwies dabei zwar auf saisonale Effekte, aber auch auf eine höher als erwartete Abwanderung. Im Sommer haben Fitness-Einzelhändler wie Peloton traditionell mit einer Abschwächung zu kämpfen, da potenzielle Kunden ihre Workouts an der frischen Luft durchführen oder Urlaub und andere Freizeitaktivitäten bevorzugen.
Sinkende Abozahlen sind für ein unprofitables Unternehmen, das seine nach wie vor hohe Bewertung eigentlich mit starkem Wachstum rechtfertigt, ein herber Rückschlag. Kein Wunder, dass die Anleger die Aktie einmal mehr auf Talfahrt schicken. Von den Hochs Anfang 2021 hat Peloton inzwischen mehr als 95 Prozent an Wert verloren. Doch die Zahlen zeigen: Es kann noch tiefer gehen. Finger weg!