Gestern kündigte Intel an, dass der Loihi Neuromorphic Chip nach nur einer Probe zuverlässig Gerüche erkennen könne. Auch Krankheiten würden zuverlässig erkannt – in Zeiten von SARS-CoV2 eine gute Nachricht. Dennoch verlor die Aktie satte 18,04 Prozent und auch vorbörslich bleibt die sich in den USA andeutende Erholung bei dem Papier mit rund einem Prozent schwach.
Ein Cluster aus 64 Loihi-Chips soll in der Lage sein, Gerüche wie das menschliche Gehirn wahrzunehmen. Darunter beispielsweise Waffen, Drogen und gewisse Krankheiten. Möglich wird das durch Sensoren, die für die jeweiligen Bereiche typische Chemikalien sensibel erkennen können.
Diese Schnelligkeit bei der Wahrnehmung von in der Luft befindlichen Chemikalien macht die Kooperationsentwicklung von Intel und der Cornell Univerity so bahnbrechend. Während an Flughafen beispielsweise Geruchsdetektoren zum Einsatz kämen, die um die 3.000 Geruchsproben benötigen, um Gerüche “zu lernen”, schafft Intels neuer Chip das mit einer Probe.
Intel profitiert auch von dem rasant wachsenden Rechenzentren-Geschäft. Dort wuchs der Umsatz im vergangenen Quartal um 19 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar. Der Ausblick auf das erste Quartal 2020 liege deutlich über den Erwartungen, die starke Nachfrage setze sich im neuen Jahr vorerst fort. Genaue Zahlen zum vom Coronavirus beeinflussten Q1/2020 gibt es am 23. April.
Intel und AMD liefern sich im Prozessorgeschäft einen harten Wettbewerb, den Intel aktuell zu verlieren droht. Die etablierten Beziehungen zu den PC-Herstellern und zukunftsgerichtete Innovationen wie eben der Loihi-Chip oder das Quantencomputing bleiben für den Chipprimus wichtige Wachstumsbereiche.
Die Aktie nähert sich dem vom AKTIONÄR empfohlenen Stopp bei 37 Euro – sie notiert aktuell um die 39 Euro.