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H&M: Nach Hammerstrafe – Moderiese gelobt Besserung

H&M: Nach Hammerstrafe – Moderiese gelobt Besserung
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01.10.2020 ‧ Adam Maliszewski

Der schwedische Modehändler H&M soll wegen Ausspähens auch intimer Details von Mitarbeitern in Nürnberg ein Bußgeld in Höhe von 35,3 Millionen Euro zahlen. Mit der Überwachung von Hunderten Mitarbeitern des Servicecenters habe der Konzern gegen den Datenschutz verstoßen. Die Aktie von H&M ist zum Quartalsstart besonders gesucht, das Papier legt im Zuge der positiven Kursentwicklung bei den meisten europäischen Konsumwerten um über sechs Prozent zu.

Hennes & Mauritz (WKN: 872318)

Die Abstrafung durch den Hamburger Beauftragten für Datenschutz, Johannes Caspar, für Verfehlungen seit 2014 wurde am Donnerstag bekanntgegeben. Sie ist nach Angaben eines Sprechers die bisher höchste in Deutschland nach Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung im Mai 2018 und das zweithöchste in Europa. Im vergangenen Jahr waren dem Internet-Riesen Google von Frankreichs Datenschutzbehörde 50 Millionen Euro Bußgeld aufgebrummt worden.

Der Fall dokumentiere eine schwere Missachtung des Beschäftigtendatenschutzes: „Das verhängte Bußgeld ist gerechtfertigt und soll helfen, dass Unternehmen davon abschrecken in ähnlichem Stil und Umfang zukünftig die Rechte der Mitarbeiter zu verletzen“.

Bekanntgeworden war der Fall im vergangenen Jahr. Laut Behörde wurden aber mindestens seit 2014 bei einem Teil der Beschäftigten Angaben zu ihren privaten Lebensumständen umfangreich erfasst und gespeichert. Nach Urlaubs- und Krankheitsabwesenheiten hätten Vorgesetzte einen „Welcome Back Talk“ geführt und anschließend in etlichen Fällen nicht nur konkrete Urlaubserlebnisse, sondern auch Krankheitssymptome und Diagnosen dokumentiert.

Einige Vorgesetzte hätten sich auch „über Einzel- und Flurgespräche ein breites Wissen über das Privatleben ihrer Mitarbeitenden angeeignet, das von eher harmlosen Details bis zu familiären Problemen sowie religiösen Bekenntnissen reichte“, hieß es.

Ausdrücklich positiv bewertete Caspar das Bemühen der Konzernleitung, „die Betroffenen vor Ort zu entschädigen und das Vertrauen in das Unternehmen als Arbeitgeber wiederherzustellen“. Darin sei durchaus der Wille zu erkennen, „den Betroffenen den Respekt und die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie als abhängig Beschäftigte in ihrem täglichen Einsatz für ihr Unternehmen verdienen“. 

Die schwedische H&M Group bekräftigte nach Bekanntgabe des Bescheides, dass ein Umgang mit Beschäftigtendaten wie in Nürnberg nicht mit den H&M-Richtlinien und -Anweisungen in Einklang stehe. Man übernehme die volle Verantwortung und entschuldige sich vorbehaltlos bei den betroffenen Mitarbeitern. Gleich nach Bekanntwerden des Falls habe man Verbesserungen in dem Servicecenter vorgenommen.

Mit dem Handelsstart in den Oktober gehören die Titel von H&M zu den meistgesuchten Konsumwerten. Die Marktteilnehmer haben klar die Widerstandszone im Bereich von 16,50 Euro im Visier; ein Ausbruch würde den Weg für kurzfristige Tradinggewinne frei machen. Mittelfristig orientierte Anleger warten zunächst die weitere Entwicklung ab.

(Mit Material von dpa-AFX)

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Hennes & Mauritz.

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