Der Ausgabepreis der neuen Birkenstock-Aktien befand sich mit 46 Dollar nur im Mittelfeld der breiten Ausgabespanne von 44 bis 49 Dollar, was bereits eine gewisse Vorsicht der Anleger zum Ausdruck brachte. Zum Handelsauftakt gab es dann den nächsten Dämpfer. Denn der erste Kurs wurde erst vier Stunden nach Handelseröffnung festgelegt und lag mit nur 41 Dollar satte elf Prozent unter dem Ausgabepreis.
Birkenstock verkaufte im Rahmen des Börsengangs rund 10,75 Millionen Stammaktien, die rund 495 Millionen Dollar einbrachten und das Unternehmen mit rund 8,64 Milliarden Dollar bewerteten. Ursprünglich zielte der Haupteigentümer, die Private-Equity-Gesellschaft L Catterton, auf einen höheren Ausgabepreis ab, welcher zu einer Bewertung von 9,2 Milliarden Dollar geführt hätte.
Mittlerweile ist der Sandalen-Hersteller noch einmal weniger wert geworden. Denn aktuell notiert die Birkenstock-Aktie leicht erholt vom ersten Kurs bei 41,50 Dollar, was das deutsche Traditionsunternehmen mit 7,79 Milliarden Dollar bewertet.
Am Markt hagelte es bereits vor dem ersten Handelstag Kritik, weil der Sandalen-Hersteller mit den Einnahmen aus dem Börsengang hauptsächlich Schulden abbauen will. „Die Verwendung der Einnahmen erscheint ambitionslos, zu diesem Zeitpunkt hätte das Geld zur Verbesserung der Geschäfte und zur Diversifizierung in neue Produkte verwendet werden können", schrieb beispielsweise Analyst Michael Hewson von CMC Markets.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die hohe Bewertung der Aktien. Bekannte Marken-Unternehmen aus der Peergroup wie Dr. Martens oder Crocs sind deutlich günstiger zu haben, wie DER AKTIONÄR bereits analysiert hat.
Für den Mehrheitseigner L Catterton hat sich der Einstieg bei Birkenstock im Jahr 2021 zu einer Bewertung von 4,85 Milliarden Dollar gelohnt. Anleger, welche die Birkenstock-Aktien vor Börsengang zeichneten, sitzen dagegen auf ordentlichen Verlusten – und das könnte vorerst so bleiben. Denn auch mit 7,8 Milliarden Dollar Börsenwert wirkt die Birkenstock-Aktie noch teuer.
Wer investiert hat, sollte jedoch nicht verzweifeln. Der erste volatile Börsentag – ja eigentlich der erste Börsenmonat – hat keinerlei Aussagekraft, wohin die Reise geht.