Der Trend zum Einkauf im Internet während der Coronakrise verhilft dem weltgrößten Online-Händler Amazon in der Corona-Krise weiter zu glänzenden Geschäften. Die Erwartungen der Analysten übertraf der E-Commerce- und Cloud-Gigant locker. Die Amazon-Aktie gewann am Donnerstag zuerst, rutschte dann aber ins Minus.
Amazon hat im dritten Quartal den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 96,1 Milliarden Dollar gesteigert. Der Gewinn verdreifachte sich sogar auf den bisherigen Rekordwert von 6,3 Milliarden Dollar.
„Wir sehen mehr Kunden als jemals zuvor, die frühzeitig Geschenke einkaufen", sagte Amazon-Chef Jeff Bezos. Dies sei ein Hinweis darauf, dass ein „beispielloses" Weihnachtsgeschäft bevorstehe. Amazon stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 112 und 121 Milliarden Dollar in Aussicht, was einem kräftigen Wachstum zwischen 28 und 38 Prozent im Jahresvergleich entspricht.
Aber nicht nur bei E-Commerce räumte Amazon ab, auch das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet floriert weiter. Die Plattform AWS erhöhte die Erlöse hier um 29 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn legte um 56 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar zu, was abermals unterstreicht, was für ein attraktives Profitzentrum Amazons Cloud-Flaggschiff ist.
Ein bullenstarkes Cloudgeschäft und die Aussicht auf ein „beispielloses“ Weihnachtsgeschäft – trotzdem fällt die Aktie. Wie passt das zusammen? Mit Amazon hat die Kursreaktion nichts zu tun, sie ist vielmehr auf die allgemeine Nervosität der Marktteilnehmer angesichts steigender Coronafallzahlen und neuer Lockdowns zurückzuführen. Im Sommer hätte die Aktie höchstwahrscheinlich mit einem Kursplus von mindestens fünf Prozent reagiert. Tipp: Kursschwäche zum Einstieg nutzen, denn die Investmentstory ist nach wie vor Klasse.
(Mit Material von dpa-AFX)Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".