Der Online-Händler Amazon hat seine Technik zum Einkaufen ohne Kassen erstmals in einen größeren Supermarkt gebracht. Das neue Lebensmittel-Geschäft in Seattle hat eine Fläche von gut 960 Quadratmetern – und ist damit etwa fünf Mal so groß wie die bisherigen Läden unter der Marke Amazon Go. Die Größe der Ladenfläche sei inzwischen kein Problem mehr, betonte der zuständige Amazon-Manager Dilip Kumar im Wall Street Journal. "Es gibt keine Obergrenze."
In den Amazon-Go-Läden nehmen die Kunden einfach Artikel aus dem Regal und verlassen das Geschäft. Kameras und andere Sensoren wie Waagen in den Regalböden registrieren, wer welche Waren mitgenommen hat. Der Preis wird nachträglich per App abgebucht. In der jahrelangen Entwicklung der Technologie war es laut Medienberichten eine Herausforderung für Amazon, mit größeren Kundenzahlen zu arbeiten. Die ersten Geschäfte waren auch eher klein und mit einem überschaubaren Warensortiment.
Inzwischen gibt es gut zwei Dutzend Läden in den USA. Das neue größere Geschäft trägt den Namen Amazon Go Grocery und hat laut Kumar rund 5.000 Produkte im Angebot. Dort können Kunden auch erstmals unverpackte Ware wie Äpfel oder Birnen einzeln kaufen.
Amazon kaufte auch die Bio-Supermarktkette Whole Foods, behielt dort aber bisher das traditionelle Kassen-Konzept.
Die Aktie von Amazon ist zuletzt förmlich nach oben durchgestartet. War ein Anteilschein Anfang Dezember 2019 noch für weniger als 1.800 Dollar zu haben, so mussten Anleger zuletzt fast 2.200 Dollar hinlegen. Im Zuge der jüngsten Marktkorrektur ist auch die Aktie von Amazon etwas zurückgekommen. Fundamental läuft bei Amazon weiter alles bestens. Aus charttechnischer Sicht war der jüngste Rücksetzer durchaus gesund. Anleger lassen die Gewinne bei der Aktie mit einem Stopp bei 1.400 Euro weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)