Beim Versand-Riesen Amazon läuft es gerade richtig gut. Nach dem Kauf von One Medical kamen vor allem die Quartalszahlen vor eineinhalb Wochen bei den Anlegern gut an. Auch der geplante Kauf von iRobot sorgt nun für Fantasien. Die Aktie ist zuletzt dementsprechend gut gelaufen, steht nun aber vor der nächsten charttechnischen Herausforderung.
Nachdem die Amazon-Aktie seit Mitte Mai in einer breiten Range zwischen 102 und 130 Dollar konsolidierte, gelang nun endlich der Ausbruch nach oben. Infolge des starken Newsflows riss sie Ende Juli ein Gap zwischen 122,84 und 132,41 Dollar auf und katapultierte sich damit über die Seitwärtsrange. Unter verhältnismäßig hohem Volumen klettere der kurz darauf über die Horizontale bei 138 Dollar und löste damit ein weiteres Kaufsignal aus.
Nun aber steht der Titel vor einer großen Herausforderung. Knapp über dem aktuellen Kursniveau spannt sich zwischen 144 und 150 Dollar eine enorme Widerstandszone auf, die von mehrfach angelaufenen Zwischentiefs sowie der 200-Tage-Linie ausgeht. Auch wenn es recht unwahrscheinlich ist, dass die Aktie diese Zone in einem Zug durchbricht, steht die Chance auf einen Durchbruch gut. Die Aufwärtstrendstärke (ADX-Indikator) klettert weiter nach oben und deutet damit auf eine anhaltende Aufwärtsbewegung hin.
Sollte sich die Amazon-Aktie über die eben beschriebene Widerstandszone schieben können, dürfte es weiter bis an die nächsten Volume-Peaks bei 160 und 167 Dollar gehen. Trader, die zuletzt auf den Turbo-Call gesetzt haben, bleiben mit ihrer Teilposition dabei und ziehen den Stopp auf 4,40 Euro nach. Langfristanleger lassen die Gewinne weiter laufen.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.