831 Milliarden Dollar haben Technologieunternehmen aus China seit Februar an Börsenwert verloren. Grund dafür ist der scharfe Kurs der Regierung in Peking. Die Machthaber wollen nun im Ausland an der Börse gehandelte chinesische Unternehmen strenger kontrollieren. Anleger sollten weiterhin auf der Hut sein.
Die neuen Vorschriften dürften die Kapitalbeschaffung aufstrebender Firmen aus China an ausländischen Aktienmärkten wie in New York oder Hongkong deutlich erschweren. Die neuen Regeln zielen besonders auf „Datensicherheit, grenzüberschreitenden Datenfluss und die Verwaltung vertraulicher Informationen", heißt es in einem Dokument des Staatsrates in Peking.
Darüber hinaus sollen in Zukunft Börsengänge eigens genehmigt werden.
Die Regierung ist in Sorge, dass im Ausland gehandelte chinesische Unternehmen von den dortigen Behörden gezwungen werden könnten, ihre wachsenden Datenmengen zur Verfügung zu stellen. Wang Wenbin, Sprecher des Pekinger Außenministeriums, bezeichnete die USA als „größte Gefahr für die globale Cybersicherheit“. Er warf ihnen Datendiebstahl und Verletzung der Privatsphäre vor.
Die Ankündigung folgt auf das überraschende Vorgehen der Behörden gegen den führenden chinesischen Fahrdienstvermittler Didi Chuxing. Das Unternehmen war vergangene Woche in New York an die Börse gegangen, obwohl ihm die Cyber-Aufsicht eine Verschiebung nahegelegt hatte.
Kurz nach dem Börsengang starteten die chinesischen Behörden Ermittlungen wegen Verstößen beim Umgang mit gesammelten Daten, woraufhin der Aktienkurs von Didi massiv einbrach. Auch gegen drei andere jüngst in den USA gelistete Unternehmen wurden ähnliche Untersuchungen aufgenommen.
Laut Paul Pong, Managing Director bei Pegasus Fund Managers, ist eine Entspannung der Situation nicht in Sicht. „Der Ausverkauf wird sich im dritten Quartal fortsetzen“, so Pong zur Nachrichtenagentur Bloomberg. „Es ist unwahrscheinlich, dass die Maßnahmen schon bald beendet sein werden.“
Alibaba, Tencent und Co sind Top-Firmen mit einer großen Zukunft. Doch der Druck der Machthaber ist aktuell einfach zu viel für die Bullen. Momentan ist aus dem Sektor nur Alibaba laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Hier beachten Anleger den Stoppkurs bei 165 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)