Anleger sind nervös, seit klar ist, dass die chinesische Führung die Internet-Plattform-Unternehmen im eigenen Land strenger regulieren will. Besonders im Fokus steht neben Fintechs der Bereich Onlinehandel. Gegen Angebote aus dem Umfeld von Alibaba, Tencent und Pinduoduo wurden nun Geldstrafen verhängt.
Erwischt hat es fünf Plattformen für gemeinsame Gruppenkäufe. Diese Art von Online-Shopping erfreut sich in China besonders großer Beliebtheit, unter anderem weil der Preis für Käufer sinkt, wenn sie sich mit anderen zusammentun. Betroffen sind Angebote, die zu Meituan, Pinduoduo, Tencent, Alibaba und Didi Chuxing gehören. Begründung: „unangemessenes Preisverhalten“.
Konkret hat die Marktaufsichtsbehörde Chengxin (Didi Chuxing), Duo Duo Maicai (Pinduoduo), Meituan Select und Nicetuan zur Zahlung von je 1,5 Millionen Yuan (190.000 Euro) verdonnert. Shixianghui muss umgerechnet rund 64.000 Euro zahlen. An Nicetuan und Shixianghui sind sowohl Alibaba als auch Tencent beteiligt.
Die Plattformen sollen Dumpingpreise und teils irreführende Preistaktiken genutzt haben, um Kunden zum Kauf zu verführen.
Angesichts der Strafen lässt sich sagen: Unterm Strich bleibt es bei Warnschüssen seitens der chinesischen Marktaufsicht. Die Aktienkurse der chinesischen Internet-Giganten korrigieren unterdessen allesamt, wobei sich Tencent durch relative Stärke hervortut. Grundsätzlich dürfte sich die Kursschwäche eher als (Zu-)Kaufgelegenheit entpuppen, da sämtliche Unternehmen zweistellige Wachstumsraten vorweisen können. Daran wird voraussichtlich auch eine strengere Regulierung, die Wild-West-Methoden im chinesischen E-Commerce unterbinden soll, wenig ändern.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.