Auch das noch! Nachdem schon die Zahlen und der jüngste Ausblick nicht für Begeisterung bei PDD-Anlegern sorgen konnten, hat das Unternehmen, das kürzlich noch Pinduoduo hieß, dieser Tage ein zusätzliches Problem, das den Kurs der Aktie belastet. In den USA geht es heute zunächst rund vier Prozent abwärts.
Google (gehört zu Alphabet) hat Downloads der Pinduoduo-App blockiert, nachdem in einigen Versionen (die aber wohl nicht im Google-Store vertreten waren) Malware gefunden worden sein soll. Google hatte gestern mitgeteilt, dass die Pinduoduo-App bei Google Play erst einmal gesperrt bleibt, bis die Angelegenheit untersucht wurde.
Als Malware werden Schadprogramme bezeichnet, die beispielsweise heimlich das Nutzerverhalten ausspionieren können oder sich auf andere Weise schädlich verhalten.
Die Auswirkungen dürften für den chinesischen E-Commerce-Konzern aber überschaubar bleiben. Das China-Geschäft von PDD ist nicht betroffen, weil es in China kein Google Play gibt. PDDs Shopping-App Temu, die sich in den USA steigender Beliebtheit erfreut (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende), ist ebenfalls nicht betroffen und wird weiter im App-Store von Google angeboten.
Der Vorfall passt zu den chinesisch-amerikanischen Spannungen rund um ein mögliches TikTok-Verbot (ByteDance, nicht börsennotiert) und der allgemeinen gegenseitigen Skepsis in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht.
PDD leidet derzeit unter anderem unter der immer noch eher schwachen Verbraucherstimmung in China. Alibaba und JD.com investieren zudem in den Konkurrenzkampf. Es verwundert nicht, dass sich der PDD-Kurs derzeit in einer Korrekturphase befindet, nachdem sich die Aktie seit Ende 2022 in der Spitze mehr als verdoppelt hatte. Die heutige Zinsentscheidung in den USA könnte auch bei chinesischen Internet-Aktien wie PDD für erhöhte Volatilität sorgen, weil die Unternehmen an den US-Börsen notiert sind. Ein Einstieg drängt sich derzeit nicht auf.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.