Adidas will im laufenden Jahr den Umsatz währungsbereinigt um 11 bis 13 Prozent, was über den Erwartungen der Analysten von 9,5 Prozent liegt. Getragen werden soll das Wachstum von Nord- und Lateinamerika sowie der europäischen Region (EMEA). In der Prognose ist ein deutliches Russland-Risiko enthalten.
Der Umsatzrückgang aus dem Russland/GUS-Geschäft könnte laut Adidas 250 Millionen Euro betragen – was rund 50 Prozent der Gesamterlöse des Unternehmens in der Region entspricht. Adidas hat im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Ukraine den Betrieb seiner Geschäfte sowie seines Onlinehandels in Russland vorerst eingestellt.
Die operative Marge soll sich wieder verbessern und der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 1,5 Milliarden im abgelaufenen Jahr auf 1,8 bis 1,9 Milliarden Euro in 2022 steigen.
Im vergangenen Jahr hatte Adidas nach der Corona-Delle 2020 die Umsätze währungsbereinigt um 16 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro erhöht. Das vierte Quartal fiel wegen Problemen in der Lieferkette und in China sowie höheren Kosten jedoch schwächer aus. Der Umsatz sank währungsbereinigt um drei Prozent auf 5,1 Milliarden Euro.
Die Erlöse in China verringerten sich um fast ein Viertel. Der Gewinn im fortgeführten Geschäft sank konzernweit im vierten Quartal um knapp 14 Prozent auf 123 Millionen Euro.
Die Börse reagiert erleichtert – auf die Zahlen für Q4, aber vor allem auf die Prognose. Die Aktie gewinnt im frühen Handel sechs Prozent auf 197 Euro. Der Test des Corona-Tiefs, der zuletzt noch in der Luft lag, ist damit – vorerst jedenfalls – vom Tisch. Für Langfrist-Anleger bleibt Adidas aussichtsreich.
(Mit Material von dpa-AFX)