Eine zurückhaltende Prognose bei der operativen Marge versetzt die Adidas-Aktionäre am Mittwoch in Unruhe. Die Aktie verliert am Vormittag sechs Prozent. Adidas erwartet nun, das untere Ende der erwarteten Ergebnisspanne zu erreichen. Zuvor hatte der Sportartikelhersteller 9,5 bis zehn Prozent in Aussicht gestellt.
Die Bruttomarge soll zwischen 50,5 und 51 Prozent liegen, so der Konzern. Das liegt unter der bisher kommunizierten Prognose von etwa 52 Prozent. Der Umsatz soll weiterhin währungsbereinigt um bis zu 20 Prozent zulegen.
Für das vierte Quartal sieht Adidas durch fehlende Kapazitäten beim Umsatz eine Belastung von einer Milliarde Euro.
Bereits im dritten Quartal schwächte sich das Umsatzwachstum ab. Die Erlöse stiegen den Angaben zufolge sowohl in Euro als auch währungsbereinigt um drei Prozent auf 5,75 Milliarden Euro.
Das anhaltend problematische Umfeld in China, coronabedingte Lockdowns in der Region Asien-Pazifik sowie Lieferkettenprobleme hätten das Umsatzwachstum um 600 Millionen Euro gedämpft. Wachstumstreiber waren die europäische Region (EMEA) sowie Nordamerika, die jeweils währungsbereinigt um rund neun Prozent zulegten.
Die Schwierigkeiten haben die Kurserholung der Adidas-Aktie seit Oktober abgwürgt. Kurzfristig dürfte der Titel seitwärts laufen. Doch irgendwann werden die Lieferengpässe Schnee von gestern sein – und Adidas wird wieder stark vom weltweiten Sportartikelboom profitieren. Langfrist-Anleger bleiben dabei.