Das Coronavirus fegt wie ein heftiger Tornado durch alle Branchen und Sektoren hinweg und hinterlässt überall Spuren der Verwüstung. Wie immer gilt auch hier: Zu jeder Regel gibt es auch Ausnahmen. Neben den Pandemie-Aktien erfahren in der aktuellen Marktsituation Anbieter von Fernwartungs- und Videokonferenzsystemen einen großen Zulauf, da diese die Voraussetzung für Homeoffice-Arbeit bilden. DER AKTIONÄR stellt Ihnen eine dieser Aktien vor, welche in den vergangenen Monaten den Markt deutlich outperformt hat.
Zoom ist ein Cloud-Unternehmen, welches Kommunikationssoftware zur Übertragung von Videokonferenzen und Online-Meetings anbietet und dadurch mobile Zusammenarbeit und Remote Work ermöglicht. Damit ist die Software von Zoom gut geeignet für die Arbeit aus dem Homeoffice.
Fulminante Performance seit Emission
Das in San Jose, Kalifornien, ansässige Unternehmen ging erst im April 2019 an die Börse. Der Emissionspreis lag bei 35 Dollar – damit hat die Aktie bei einem aktuellen Kurs von 127 Dollar innerhalb von nur zehn Monaten mehr als 250 Prozent zugelegt.
Quartalszahlen und Ausblick deutlich über den Erwartungen
Zoom hat am Donnerstag seine Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal vorgelegt und die Analystenerwartungen klar übertroffen.
Der Umsatz des Unternehmens stieg im vierten Quartal 2019 um 78 Prozent auf 188,3 Millionen Dollar. Der bereinigte Gewinn betrug 0,15 Dollar je Aktie – der Analystenkonsens lag lediglich bei 0,07 Dollar je Aktie. Das Unternehmen schloss das Jahr mit rund 82.000 Kunden ab, was einer Steigerung von 61 Prozent entspricht.
Mit Blick auf die Zukunft erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2021 einen Umsatz zwischen 905 und 915 Millionen Dollar (45-prozentige Steigerung gegenüber 2020). Analysten gingen lediglich von 855 Millionen Dollar aus.
Hier geht es zum Finanzbericht von Zoom
Fundamentale Bewertung
Die Aktie von Zoom wird mit einem 2020er-KGV von 847 und einem 2021er-KGV von 284 sowie einem 2020er-EV/Sales-Verhältnis von 33 und einem 2021er-EV/Sales-Verhältnis von 37 bewertet. Damit weist die Aktie trotz des starken Wachstums eine sehr luftige Bewertung auf. Viel Zukunftsphantasie sollte bereits in der Aktie eingepreist sein.
Die Aktionäre reagierten euphorisch auf die Quartalsergebnisse von Zoom und schickten die Aktie nachbörslich um sieben Prozent nach oben. Die Zoom-Aktie ist mit einem 2020er-KGV von 847 sehr hoch bewertet und weist somit ein erhöhtes Rückschlagpotential aus. Interessierte Anleger können das Papier des Cloud-Anbieters auf ihre Watchlist setzen.