Das Coronavirus stellt alles auf den Kopf. Wo sonst Mobile-Games oder Social Media-Services die ersten Ränge in den Charts in Apples App oder Googles Play Store belegen, finden sich in den Top fünf aktuell vier Homeoffice- und Schul-Apps. Darunter profitiert neben den Microsoft-Apps Teams und Skype vor allem die Videokonferenz-App Zoom. Vor US-Handelsstart legt die Zoom-Aktie über drei Prozent zu.
In den USA belegte Zooms App gestern Platz eins der Charts für kostenlose Mobilanwendungen in den beiden großen App-Stores – noch vor Facebooks Messenger, Netflix und Tik Tok. In Deutschland findet sich Zoom am 19. März auf Platz 2, hinter Microsoft Teams.
Seit Beginn der Corona-Krise erfährt die Zoom-Aktie ein noch stärkeres Interesse vieler Investoren: Das Papier legte in den vergangenen drei Monaten satte 73 Prozent zu. Um diesem Ansturm gerecht zu werden, verstärkt das Unternehmen sein Data Center und erweitert seine Cloud-Infrastruktur, unter anderem mithilfe von Microsofts (Azure) und Amazons (AWS) Clouddiensten.
Zoom ging erst im April 2019 mit einem Emissionspreis von 35 Dollar an die Börse. Aktuell notiert das Papier bei rund 121 Dollar – mehr als 250 Prozent als vor zehn Monaten. Ähnlich hochgeschossen ist auch die Bewertung: Mit einem 2020er-KGV von 848 hat und einem 2020er-EV/Sales-Verhältnis von 33 erwarten die Anleger in Zukunft Großes von der Zoom-Aktie.
Angesichts der aktuellen Krise und damit einhergehenden Nachfragesteigerung nach Homeoffice-Arbeit kann der Cloud-Anbieter trotz der hohen Bewertung alle Zukunfts- und Wachstums-Fantasien untermauern und den Aufwärtstrend fortsetzen. Interessierte Anleger setzen das Papier des Cloud-Anbieters auf ihre Watchlist.