Zalando kommt nach den mauen Quartalszahlen vor gut einer Woche an der Börse nicht mehr in Fahrt. Am Mittwoch verliert die Aktie von Europas größtem Onlinemodehändler 1,2 Prozent auf 90,12 Euro, wodurch sich das Chartbild bedenklich eintrübt. Da hilft auch ein überaus positiver Analystenkommentar nicht weiter.
Mit den Kursverlusten vom Mittwoch erreicht die Zalando-Aktie eine kritische Schwelle: Der Titel hat exakt auf der 200-Tage-Linie aufgesetzt. Verbessert sich das Sentiment nicht umgehend, könnte es beim Unterschreiten der Marke schnell in Richtung 80 Euro abwärtsgehen.
Hält auch diese Marke nicht, rücken als nächstes die horizontalen Unterstützungen bei 76 und 70 Euro in den Fokus.
Laut Richard Edwards, Analyst bei Goldman Sachs, wäre ein solcher Crash eine dramatische Übertreibung. Edwards hat Zalando auf die „Conviction List“ von Goldman Sachs gesetzt, das Kursziel sieht er bei 121 Euro.
„Zalando kommt die von der Pandemie ausgelöste Verschiebung zum E-Commerce zugute“, so der Experte. „Das Partnerprogramm des Unternehmens überzeugt ebenso wie der Direktverkauf von Marken über die Zalando-Webpage.“
DER AKTIONÄR sieht es wie Edwards: Zalando wird als klare Nummer 1 in Sachen Mode stark vom E-Commerce-Boom profitieren – und zwar nachhaltig. Auf dem Weg zu noch mehr Marktdominanz wird es aber manches Quartal geben, das nicht ganz so rosig läuft. Die sich daraus ergebenen Dips sind Kaufchancen für langfristig ausgerichtete Anleger. Das Kursziel bleibt bei 120 Euro, Stopp: 80 Euro.