Die Corona-Pandemie wird Deutschland auch über das geplante Ende des Lockdowns hinaus beschäftigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet mit weiteren „harten Wochen“. Während der Handel Alarm schlägt, brummt das Geschäft bei Unternehmen wie Zalando. Für die Onlinehändler würde ein neuerlicher Lockdown den nächsten Umsatz-Boost bedeuten.
„Deutschland steht vor acht bis zehn sehr harten Wochen“, sagte Merkel laut übereinstimmenden Medienberichten bei einer Sitzung der Arbeitsgruppe Sicherheit der Unions-Bundestagsfraktion. Die Kanzlerin warnt damit insbesondere vor einer möglichen Ausbreitung der neuen Corona-Mutation.
Zwar will Merkel ihre Aussage eindeutig nicht als Ankündigung einer Verlängerung der harten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verstanden wissen, doch beim Handel werden die Sorgen immer größer.
„Die Situation ist dramatisch, es drohen verödete Innenstädte und der Verlust von bis zu 250.000 Arbeitsplätzen“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth zum AKTIONÄR. Zwar hätten sich viele Händler ein zweites Standbein mit dem Verkauf über Online-Plattformen oder einem eigenen Online-Shop aufgebaut, so Genth. Doch stünden „viele innerstädtische Einzelhändler insbesondere aus dem Modebereich vor den Trümmern ihrer Existenz“.
Ganz anderes sieht es bei den Online-Händlern aus. Unternehmen wie Zalando sind unbestritten die Gewinner der Corona-Krise. Eine Verlängerung des harten Lockdowns wäre ein weiterer Umsatz-Boost.
Seit der Empfehlung von DER AKTIONÄR aus dem März 2020 notiert die Zalando-Aktie 195 Prozent im Plus. Weiterhin gilt: Gewinne laufen lassen.