Zalando ist am straucheln. Der Konkurrenzdruck von Neulingen wie About You oder alten Hasen wie Amazon wird immer größer. Bringt eine Verbündung mit Adidas die Wende?
Die im Mai verkündeten Quartalszahlen verdeutlichen die Herausforderungen, die das Berliner Unternehmen zu bewältigen hat. Das Wachstum verlangsamte sich deutlich. Die Margen, die die Modebranche derzeit abwirft, sind schwach und die Retouren hoch. Zalando muss sich etwas einfallen lassen um in diesem Umfeld weiter interessant zu bleiben. Ansonsten könnte ihm der Rang abgelaufen werden. Amazon weitet seine Modesparte aus, Otto bringt mit About You einen ambitionierten Newcomer auf den Markt.
Zalando will die Konkurrenten nun ausstechen, indem das Unternehmen mehr auf die Bedürfnisse der Generation Y eingeht. Dazu schnappen sich die Berliner Deutschlands größten Sportwarenhersteller Adidas. Zusammen mit Adidas wollen sie pünktlich zur Fußball-EM ein Pilotprojekt in Berlin starten. Dabei wird der Warenbestand der Adidas-Filialen in das Angebot des Onlineversands mit eingebunden, sodass Kunden ihre gewünschten Sachen noch am Tag der Bestellung erhalten. Mit dieser Neuerung begegnen sie dem Zeitdruck, der zum Beispiel von Amazon-Prime ausgeht. Lieferung oder Abholung von Rücksendungen innerhalb von 24 Stunden ist zwar praktisch für den Kunden, bei der großen Anzahl an Retouren ist das für Zalando aber auch mit hohen Kosten verbunden.
Verkauf bleibt
Das Chartbild spiegelt die gedrückte Stimmung wieder, derzeit sieht es nach einer Fortsetzung der Talfahrt aus. Bald droht der Bruch des Februar-Tiefs. Ob das Pilotprojekt von Erfolg gekrönt sein wird, steht noch in den Sternen. DER AKTIONÄR rät deshalb weiter zum Verkauf der Aktie.