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Zahlen von Airbus, KlöCo, Osram und Puma – DAX und Co. warten aber auf die Fed

Zahlen von Airbus, KlöCo, Osram und Puma – DAX und Co. warten aber auf die Fed
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Martin Mrowka 31.07.2019 Martin Mrowka

Bevor am Abend die Leitzins-Entscheidung der US-Notenbank Fed neue Impulse für den Aktienmarkt geben dürfte, stehen heute erneut eine ganze Reihe von Quartalszahlen an. Geliefert haben unter anderem bereits Airbus, KlöCo und Puma. Und dabei gibt es Licht und Schatten.  

Auf den scharfen Rücksetzer am deutschen Aktienmarkt folgt am Mittwoch offenbar zunächst noch keine Stabilisierung. Kurz vor Xetra-Handelsstart wurde der DAX kaum verändert bei 12.139 Punkten taxiert. Der Leitindex war am Vortag nach enttäuschenden Quartalszahlen mehrerer Unternehmen und nach schwachen Konjunkturdaten auf den tiefsten Stand seit Mitte Juni abgesackt.

Die Blicke der Investoren richten sich nun auf die Sitzung der US-Notenbank Fed am Abend. Eine erste Zinssenkung seit zehn Jahren gilt unter Beobachtern als sehr wahrscheinlich.Die Aussicht darauf galt in den vergangenen Wochen als entscheidender Kurstreiber für die Rekordrally an den US-Börsen.

Es gibt neuerdings aber auch durchaus skeptische Stimmen am Markt: Die heftigen Kursverluste am Vortag zeigten eindrucksvoll, "dass ein von Hoffnungen getriebener Aktienmarkt am Ende bei allen geldpolitischen Versprechen immer noch auf die nackten Daten zu Umsätzen und Gewinnen der Unternehmen reagiert", argumentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Und die hätten in den vergangenen Wochen "in Serie ein enttäuschendes Bild abgegeben". - Folgende Themen dürften heute Einfluss auf die Aktienkurse nehmen. 

Vorgaben aus den USA

Die anhaltende Nervosität vor dem US-Zinsentscheid macht den Anlegern an der Wall Street weiter zu schaffen. Am Dienstag sorgten zudem neue verbale Störmanöver von US-Präsident Donald Trump bei den laufenden Handelsgesprächen zwischen China und den USA für eine verhaltene Stimmung. Von Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen kam ebenfalls keine Unterstützung, da diese eher durchwachsen ausfielen. Zum Börsenschluss notierte der Dow Jones Industrial 0,1 Prozent tiefer bei 27.198 Punkten.

Vorgaben aus Fernost

Die Börsen Asiens haben am Mittwoch infolge durchwachsener Signale seitens der Handelsgespräche zwischen den USA und China nachgegeben. Zudem waren die Investoren auf geldpolitische Signale der US-Notenbank Fed, die am Mittwoch voraussichtlich den Leitzins senken wird und sich zudem zur weiteren Entwicklung äußern wird. In Japan schloss der Nikkei 225 um 0,9 Prozent tiefer bei 21.521 Punkte. An Chinas Festlandbörsen ging es für den CSI 300 um 0,7 Prozent abwärts und in Hongkong fiel der Hang Seng um 1,3 Prozent. In Hongkong war es erneut zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen.

Quartalszahlen

Die Berichtssaison der Unternehmen sorgt am Mittwoch weiter für Schlagzeilen. Ein vorbörslicher Gewinner waren im MDAX die Airbus-Aktien mit einem Anstieg um zwei Prozent. Der reißende Absatz seiner A320neo-Mittelstrecken-Jets bescherte dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern im zweiten Quartal kräftige Sprünge bei Umsatz und Gewinn.

Gewinne konnte auch RIB Software verbuchen, auf der Plattform Tradegate ging es hier nach angehobenen Jahreszielen um ein Prozent nach oben. Händler lobten das über dem Marktkonsens liegende Umsatzziel. Allerdings waren Indikationen für die Aktie zuvor noch höher. Kritisch hinterfragt wurde nach gutem Lauf der Aktie die Margenentwicklung, weil der Gewinn mit dem Umsatz nicht ganz Schritt halten könne.

Zahlen gab es ansonsten noch vom Lichtspezialisten Osram und dem Stahlhändler Klöckner & Co. Letzterer erwartet eine weitere Verschlechterung seiner Geschäfte im dritten Quartal. Das Unternehmen prognostiziert für den Zeitraum ein operatives Ergebnis (Ebitda) von nur noch 25 bis 35 Millionen Euro. Die KlöCo-Aktie gab vorbörslich um gut zwei Prozent nach.

Puma dagegen kletterten nach einer erhöhten Umsatzprognose für das Gesamtjahr hoch. Die Aktie zog im vorbörslichen Handel um fast 3 Prozent an.

Quartalszahlen melden heute unter anderem auch die folgenden ausländischen Konzerne: Accor, Air France-KLM, BAE Systems, BNP Paribas, Credit Suisse, Erste Group Bank, Fiat Chrysler, General Electric, Intesa Sanpaolo, Lloyds Banking Group, Mediobanca, OMV, Panasonic, Qualcomm, Samsung Electronics, Solvay, Spotify, Swiss Re und Zynga.

Unternehmens-News

Im DAX fielen E.on vorbörslich um 1,3 Prozent. JPMorgan hatte die Aktie auf "Underweight" abgestuft und das Ziel auf 8,30 Euro gesenkt. Laut Analyst Christopher Laybutt rücken bei dem Versorger mittlerweile die zunehmenden Bilanzrisiken der geplanten Innogy-Übernahme in den Vordergrund.

Konjunkturdaten

Der Tag startete mit den Einkaufsmanager-Daten aus China. Die Stimmung der Einkaufsmanager hat sich demnach etwas stärker als erwartet verbessert. Der Stimmungsindikator für Juli sei auf 49,7 Punkte gestiegen, nach 49,4 Punkten im Monat zuvor, teilte das Statistikamt in Peking mit.

Um 9.55 Uhr werden die Arbeitslosenzahlen für Deutschland bekannt gegeben. Sie könnten Hinweise geben, ob die Konjunkturschwäche sich auf den Arbeitsmarkt auszuwirken beginnt. In den Blickpunkt rücken um 11 Uhr dann die Verbraucherpreise aus der Euro-Zone, zeitgleich wird das BIP veröffentlicht. Um 14.15 Uhr sind die Augen auf den US-Arbeitsmarktbericht von ADP gerichtet. Er zeigt an, wie viele Jobs die Privatwirtschaft geschaffen hat. Der Einkaufsmanager-Index Chicago wird um 15.45 Uhr erwartet. Die Daten zu den US-Öllagervorräten folgen um 16.30 Uhr.

US-Notenbank entscheidet über Leitzinsen

Höhepunkt der Woche ist aber der Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank Fed um 20 Uhr sowie die Pressekonferenz ab 20.30 Uhr. Die Fed dürfte ihr Leitzins-Band um 0,25 Prozentpunkte auf 2,0 bis 2,25 Prozent reduzieren. An den Finanzmärkten wird so gut wie sicher mit einem solchen Schritt gerechnet. Eine noch stärkere Senkung gilt zwar als denkbar, aber als deutlich unwahrscheinlicher als eine Reduzierung um einen viertel Prozentpunkt. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat etwa 75 Ökonomen aus der Finanzszene nach ihren Erwartungen befragt. Das Ergebnis: Eine große Mehrheit rechnet mit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte.

Eine wichtige Frage für die Geldpolitik in den USA wird heute auch sein, ob die Federal Reserve weitere Zinssenkungen vornehmen will oder nicht. Hinweise darauf könnten sich zum einen in der Erklärung der Notenbank zum Zinsentscheid finden. Zum anderen hat Notenbank-Chef Jerome Powell nach der Entscheidung Gelegenheit, den geldpolitischen Kurs der Fed vor der Presse zu erläutern. Die Frage, wohin die wohl mächtigste Zentralbank der Welt steuert, dürfte dabei eine große Rolle spielen.

Mit Material von dpa-AFX 

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