Der Höhenflug chinesischer Solaraktien wurde am Donnerstag vorläufig gestoppt. Viele Titel verzeichneten ausgeprägte Kursverluste. Der deutsche Solarmarkt verzeichnete im Jahr 2013 den stärksten Einbruch aller Zeiten, der Photovoltaik-Zubau hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert.
Größter Verlierer war am Donnerstag die Aktie von Trina Solar, die um sechs Prozent nachgab, aber auch JinkoSolar und Yingli Green Energy verzeichneten Abschläge von über fünf Prozent. In Deutschland rutschte das Papier von Solarworld um gut drei Prozent ab.
Einbruch um 53 Prozent
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) teilte mit, das die neue installierte Solarleistung in Deutschland im vergangenen Jahr auf nur noch 3,3 Gigawatt eingebrochen ist. Gegenüber den 7,6 Gigawatt im Jahr 2012 bedeutet dies einen Rückgang um 53 Prozent. Der Branchenverband warnt vor weiteren Einbrüchen, wenn es nicht zu einer Anpassung der Solarstromförderung komme.
Rückzug aus Deutschland
Während der starke Einbruch für Solarworld ein ernstes Problem darstellt, haben viele chinesische Hersteller die rückläufigen Absatzzahlen in Deutschland mit der stark zunehmenden Nachfrage aus Asien und den USA mehr als ausgleichen können. Insofern stehen die jüngsten Kursabschläge der chinesischen Hersteller in keinem Zusammenhang mit dem Markteinbruch in Deutschland.
Vielmehr sind die Verluste als technische Reaktion auf die vorangegangene Kursrallye zu sehen. Die meisten Papiere haben seit Jahresbeginn um über 20 Prozent zugelegt, die Aktie von Yingli Green Energy ist sogar um über 40 Prozent in die Höhe geschnellt.
Korrektur nutzen
In den nächsten Tagen könnte sich die Korrekturbewegung im Solarsektor fortsetzten, mittel- und langfristig sind indes wieder steigende Kurse zu erwarten. DER AKTIONÄR rät noch nicht investierten Anlegern, bei JinkoSolar und Trina Solar schwächere Kurse zum Kauf zu nutzen. Die Aktie von Solarworld hingegen ist auf Grund der anstehenden drastischen Verwässerung der Anteile ein klarer Verkauf.