Engie und Yara wollen den Einsatz von grünem Wasserstoff in der Industrie forcieren. Die Basis dafür soll eine Machbarkeitsstudie in Australien bilden, bei der ein Entwurf einer Wasserstoff-Anlage geplant ist. Im Anschluss soll die Anlage in Yaras Ammoniak-Produktionsstätte in Pilbara (Westaustralien) integriert werden. Die Technologie könnte Nel aus Norwegen liefern – denn es besteht bereits eine Kooperation mit Yara und das Unternehmen ist ein Teil des ersten Power-to-Gas-Projektes in Down Under.
Jetzt heißt es: Aufträge liefern
Für die "grüne" Produktion in Australien braucht es Elektrolyseure, mit denen die Gewinnung von grünem Wasserstoff möglich ist. Ein ähnliches Projekt treibt Nel mit Yara bereits voran.
Ob Nel Aufträge von Yara und/oder Engie bekommt, steht noch in den Sternen. Klar ist: Die Norweger haben die technologischen Möglichkeiten, solche Projekte zu realisieren. Zumal Nel am ersten Power-to-Gas-Projekt in Australien mitwirkt. Der Auftrag für einen dazu benötigten Proton-PEM-Elektrolyseur kam Ende September 2018 von der ATCO Group.
Auf die Frage vom AKTIONÄR, was die nächsten Schritte in Australien sind, erklärte Nel-CEO Jon Andre Løkke: "Wir sind immer an mehr Geschäften interessiert. Wir wollen auf diesem Projekt aufbauen, um mehr Aufträge zu erhalten. Wir werden auch Mitglied der australischen Wasserstofforganisation. Wir versuchen, uns auf der Grundlage dieses Projekts, das noch nicht abgeschlossen ist, effektiver und aggressiver zu vermarkten, um mehr Geschäft zu generieren."
Kapitalerhöhung wird verdaut
Zuletzt sorgte die Durchführung einer Kapitalerhöhung für Druck auf den Aktienkurs. Allerdings sind alle langfristigen Trends intakt. Doch das Management rund um CEO Løkke muss das technologische Know-how in Aufträge ummünzen, um die hohe Börsenbewertung zu rechtfertigen. Am 27. Februar wird es auf fundamentaler Ebene wieder spannend. Dann wird Nel die Zahlen zum vierten Quartal 2018 vorlegen.