Die Wirtschaftswoche erinnert an den Kursrutsch der Aktie von Daimler seit dem Frühjahr 2015. Der Börsenwert sackte dabei um 47 Milliarden Euro ab. Sie begründen das mit der Angst der Anleger vor möglichen Strafzahlungen in den USA wegen zu hoher Diesel-Abgaswerte, Ermittlungen der Europäischen Union wegen Preisabsprachen in der Lkw-Branche sowie Krisen in Schwellenstaaten. Der Kursrückgang könnte noch weitergehen, doch spätestens bei etwa 50 Euro bietet sich die Chance für einen antizyklischen Einstieg.
Lastkraftwagen verkaufen sich in diesem Jahr zwar nicht so gut, wie bislang vom Vorstand erwartet. Doch dafür läuft das Geschäft mit Transportern besser. Mercedes-Automobile dürften einen Absatz-Rekord erreichen. Das operative Ergebnis dürfte das gute Niveau des Vorjahres erreichen, der Gewinn jedoch etwas sinken. Allein im ersten Quartal des laufenden Jahres beliefen sich die Belastungen aus Währungsverlusten und Abschreibungen auf die Beteiligung den dem chinesischen Fahrzeug-Konzern BAIC auf 400 Millionen Euro.
Doch selbst wenn Daimler in diesem Jahr mit acht Milliarden Euro acht Prozent weniger verdienen würde als im vergangenen Jahr, wäre die Bewertung günstig. Zudem bietet das Unternehmen langfristig gute Aussichten: Mit dem Kauf der niederländischen Firma Athlon baut Daimler das Geschäft mit Flottenmanagement aus, beim „Gemeinschaftsauto (car sharing)“ ist das Unternehmen mit einer Million Kunden bei Car2Go schon Marktführer und im Herbst möchte der Vorstand ein neues Elektro-Auto mit einer Reichweite von 500 Kilometern vorstellen. Das KGV für das nächste Jahr beträgt gut 6 und die Dividendenrendite 6,6 Prozent. Die Wirtschaftswoche rät Anlegern dazu, die Aktie mit einem Stoppkurs bei 40,90 Euro zu kaufen.