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29.06.2020 ‧ Adam Maliszewski

Wirecard-Skandal: Sind jetzt auch 100 Millionen Staatsgeld weg?

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Wirecard

Wie die Börsenzeitung am Montag berichtet, habe der Wirecard-Bilanzskandal möglicherweise Auswirkungen auf einen Kredit der IPEX-Bank, Frankfurt. Die Bank ist im Konzerngerüst der staatlichen KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) als Spezialfinanzierer für die deutsche und europäische Exportwirtschaft tätig. Der geliehene Betrag von 100 Millionen Euro ist einem Sprecher der KfW zufolge „vom Totalausfall bedroht“.

Die Finanzierung der IPEX-Bank rührt aus einer Vereinbarung vom September 2018, sie soll voll ausgeschöpft sein. Der Wirecard-Schuldenstand soll sich insgesamt auf 3,5 Milliarden Euro belaufen. 500 Millionen schuldet das Unternehmen Anleihegläubigern, 1,75 Milliarden wurden mittels einer Kreditfazilität mehrerer Bankengruppen aufgenommen und 1,25 Milliarden stehen vermutlich wegen direkter Bankfinanzierung aus.

Wirecard (WKN: 747206)

Am Wochenende hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, dass unter anderem Privatinvestoren und Private-Equity-Fonds daran interessiert seien, Teile des in Aschheim bei München ansässigen Unternehmens übernehmen zu wollen. Auch der französische Zahlungsabwickler Worldline habe ein Auge auf Wirecard geworfen. Die Hoffnungen einiger Anleger auf einen günstigen Ausgang der Prüfung der Bilanzen des Zahlungsdienstleisters lassen den Wirecard-Kurs bei Wochenstart wieder über die Drei-Euro-Marke klettern. Letztendlich ist die Frage für die Zukunft entscheidend: Ob und wie schnell kann ein Käufer gefunden werden?

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