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Wirecard-Skandal: BaFin-Chef Hufeld muss gehen

Wirecard-Skandal: BaFin-Chef Hufeld muss gehen
Foto: Shutterstock
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Martin Mrowka 29.01.2021 Martin Mrowka

Der Wirecard-Skandal fordert ein weiteres prominentes Opfer. Felix Hufeld, der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz: BaFin), wird abgelöst. Hufeld hatte die Vorgänge rund um Wirecard einst als "Schande" bezeichnet und von der "entsetzlichsten Situation" gesprochen, in der er jemals einen Konzern in der ersten deutschen Börsenliga gesehen habe. Doch die Kontrolle des Finanzdienstleisters durch die Behörde versagte.

Nun zieht das Finanzministerium um Olaf Scholz, dem die BaFin unterstellt ist, die Konsequenzen. Im Zuge einer Neuaufstellung der Finanzaufsicht werde Hufeld abgelöst. Die Finanzaufsicht und ihr Chef waren in dem Skandal unter erheblichen Druck geraten.

Update: Auch BaFin-Vizepräsidentin Elisabeth Roegele verlässt ihren Posten - auch sie "im Einvernehmen". Sie habe mit Blick auf die Neuaufstellung der Bafin entschieden, ihr "Amt zur Verfügung zu stellen, um einen personellen Neuanfang zu ermöglichen", hieß es in einer Mitteilung am Abend.

Der Skandal um die Wirecard AG habe offenbart, dass die deutsche Finanzaufsicht eine Re-Organisation brauche, um ihre Aufsichtsfunktion effektiver erfüllen zu können, so das Ministerium heute in einer Mitteilung. Dazu sei eine Untersuchung der BaFin in Auftrag gegeben worden, deren Ergebnisse in der kommenden Woche präsentiert würden.

Zuletzt wurden Vorwürfe laut, die für die BaFin auch juristische Folgen haben dürften. Einer ihrer Mitarbeiter wurde wegen des Verdachts des Insiderhandels angezeigt (DER AKTIONÄR berichtete). Im Raum steht der Vorwurf, er könnte Insiderwissen genutzt haben, um mit Wirecard-Papieren Geschäfte zu machen.

Die Finanzaufsicht prüft seit Monaten private Börsengeschäfte ihrer Mitarbeiter, bei denen der Kurs des inzwischen insolventen Skandalunternehmens Wirecard eine Rolle spielte. Noch im November hatte sich BaFin-Chef Felix Hufeld vor seine Mitarbeiter gestellt. Bis dahin habe es keine Anhaltspunkte gegeben, dass mit Wirecard-Aktien handelnde Beschäftigte einen möglichen Informationsvorsprung zum privaten Vorteil genutzt hätten, hatte er gesagt. 510 private Geschäfte von 85 Mitarbeitern mit Bezug zu Wirecard waren gemeldet worden.

Heute haben das Ministerium und Hufeld in einem gemeinsamen Gespräch die Lage erörtert. Man sei einvernehmlich zu dem Entschluss gekommen, dass es dafür neben organisatorischen Veränderungen auch einen personellen Neustart an der Spitze der BaFin geben sollte. 

Die Wirecard-Aktie dümpelt derweil im Pleite-Nirwana um die 50-Cent-Marke.

Wirecard (WKN: 747206)

(Mit Material von dpa-AFX)

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