Wirecard bleibt der Tradition treu und erhöht im Zuge der endgültigen Q3-Zahlen erneut die EBITDA-Prognose für das laufende Gesamtjahr. Eine große Überraschung ist das nicht – einige Anleger hatten bereits bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen Ende Oktober auf diesen Schritt spekuliert. Trotz der Erhöhung gehört die Aktie am Mittwochmorgen zu den größten Verlierern im DAX.
Der Zahlungsabwickler hat auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres vom anhaltenden Online-Shopping-Boom und dem Trend hin zur Digitalisierung von Zahlungsprozessen profitiert. Zwischen Januar und September ist das über die Wirecard-Plattform abgewickelte Transaktionsvolumen um 44,2 Prozent auf 90,2 Milliarden Euro gestiegen. Das hat Wirecard im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 41,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und einen Anstieg des operativen Gewinns (EBITDA) um 38 Prozent auf 395,4 Millionen Euro beschert.
Im dritten Quartal hat das Unternehmen den Umsatz um 34,8 Prozent auf 547,1 Millionen Euro und das EBITDA um 36,6 Prozent auf 150,1 Millionen Euro gesteigert. Die bereits Ende Oktober präsentierten vorläufigen 9-Monats- und Q3-Zahlen wurden damit bestätigt.
EBITDA-Prognose erneut angehoben
Nachdem der Vorstand um CEO Markus Braun mit der „Vision 2025“ bereits im Oktober neue, ambitionierte Langfristziele ausgegeben hatte, blickt man bei Wirecard nun auch noch etwas optimistischer auf die nähere Zukunft: „Wir erwarten sowohl für das vierte Quartal 2018 als auch für das kommende Geschäftsjahr 2019 eine starke Beschleunigung des Geschäfts“, so Braun in einer Pressemitteilung.
Entsprechend wurde die EBITDA-Prognose für das laufende Geschäftsjahr auf 550 bis 570 Millionen Euro aufgestockt. Nach mehreren Erhöhungen hatte Wirecard bisher ein operatives Ergebnis von 530 bis 560 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Analysten hatten zuletzt im Schnitt mit einem EBITDA von 365 Millionen Euro gerechnet.
Aktie erneut unter Druck
Die Anleger haben allerdings wieder einmal mehr erwartet: Trotz der Prognose-Erhöhung geht es für die Aktie am Mittwochmorgen um bis zu drei Prozent bergab. Die zwischenzeitlichen Vortagesgewinne sind damit nahezu aufgezehrt und die Konsolidierung setzt sich fort. Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie ein Watchlist-Kandidat.