... dann ist die Wirecard-Aktie ein Pennystock. Am Mittwoch-Morgen sackte das Papier auf ein neues Allzeittief bei 1,02 Euro. Unter der Ein-Euro-Marke darf ein Wert "offiziell" Pennystock genannt werden. In den USA ist Wirecard derweil schon einige Wochen ein Pennystock. Dort gelten Aktien bereits unter der 5-Dollar-Grenze als Penny Stock.
Gestern wurde vom Amtsgericht München offiziell das Insolvenzverfahren über den Zahlungsabwickler eröffnet (DER AKTIONÄR berichtete). Am Vortag hat der einstige DAX-Konzern einen radikalen Stellenabbau verkündet. Der insolvente Zahlungsabwickler hat 730 Mitarbeiter sowie den gesamten Vorstand mit sofortiger Wirkung "unwiderruflich freigestellt".
In einer Mail an die zu bedauernden Wirecard-Mitarbeiter, die den Kollegen von Finanz-Szene vorliegt, heißt es: "Eine Fortzahlung Deiner Vergütung für die Zeit ab 25.08.2020 ist zulasten der Insolvenzmasse nicht möglich."
Insolvenzverwalter Michael Jaffé erläuterte die drastischen Maßnahmen am Dienstagabend: Um eine Fortführung überhaupt möglich zu machen und die Option einer Verwertung des Kerngeschäfts der Wirecard AG aufrecht zu erhalten, seien "tiefgreifende Einschnitte erforderlich", so Jaffé.
Es müssten für rund 730 Mitarbeiter Kündigungen ausgesprochen sowie Immobilienmiet- und Leasingverträge gekündigt werden, hieß es. Rund 570 Arbeitnehmer, davon rund 350 in den insolventen Gesellschaften und rund 220 in der nicht insolventen Wirecard Bank AG, könnten dadurch jedoch am Standort Aschheim weiter beschäftigt bleiben.
Das Unternehmen versucht gerade, Teile des Konzerns zu verkaufen. Die Wirecard-Aktie wird in den kommenden Wochen aber wohl noch weiter abrutschen. Mit dem niedrigen Preis wird die Volatilität der Pleite-Aktie nicht kleiner. Zockfreudige Anleger seien gewarnt.
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