Der finale Bericht zur Bilanzprüfung durch KPMG lässt noch einige Tage länger auch sich warten, doch so viel hat Wirecard schon verraten: Bislang gebe es keine Belege für Manipulation (DER AKTIONÄR berichtete). Liefert das neuen Schwung für die Erholungsrallye?
Die Anleger reagieren zuversichtlich, aber zunächst nicht euphorisch auf die Unternehmensmeldung von Mittwochabend: Die Wirecard-Aktie startet am Donnerstagmorgen mit einem Plus von rund fünf Prozent als größter DAX-Gewinner in den Xetra-Handel.
Zum Vergleich: Als der Zahlungsabwickler Mitte März einen positiven Zwischenstand zur laufenden Sonderprüfung veröffentlicht hatte, fiel die erste Reaktion extremer aus. Damals ist die der Kurs in der Spitze um rund 30 Prozent nach oben geschossen (DER AKTIONÄR berichtete).
Wichtiger als eine kurzfristige Kursexplosion wäre aus Sicht des AKTIONÄR jedoch ohnehin, dass die Sonderprüfung die wiederholten Zweifel an der Bilanzierung ausräumen kann und der Fokus nach über einem Jahr Ungewissheit endlich wieder voll und ganz auf die operative Entwicklung rücken kann. Konkrete Daten dazu – speziell mit Blick auf die derzeitige Coronakrise – liefern die Q1-Zahlen am 12. Mai.
Vorher stehen aber noch zwei weitere Termine an: Am Montag (27. April) soll laut gestriger Meldung der Abschlussbericht von KPMG vorliegen und veröffentlicht werden. Wenige Tage später, am 30. April, steht dann die Bilanzpressekonferenz samt Veröffentlichung des Jahresfinanzberichts 2019 auf der Agenda.
Comeback-Wette läuft – frisches Kaufsignal!
Die Aktie kann derweil an ihre dynamische Aufwärtsbewegung anknüpfen und mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie ein charttechnisches Kaufsignal erzeugen. Seit dem Krisentief Mitte März hat der Kurs somit bereits rund 65 Prozent zugelegt.
Das erste Zwischenziel der laufenden AKTIONÄR-Empfehlung bei 145 Euro rückt damit immer näher. Mittel- und langfristig ist aber ohnehin ein Anstieg in Richtung des Allzeithochs bei 199 Euro und darüber hinaus die Maßgabe. Anleger setzen auf eine Fortsetzung des Comebacks.