Eine Meldung über Ungereimtheiten in Bilanz von Wirecard hat die Aktie des Zahlungsabwicklers am Mittwoch in Bedrängnis gebracht. In der Spitze ist der Kurs um fast acht Prozent abgesackt, konnte sich jedoch zwischenzeitlich etwas stabilisieren. Dennoch gehört die Aktie zu den größten Verlierern im TecDAX.
Wie das Manager Magazin berichtet, gäbe es in der Bilanz des „ominöse Forderungspositionen“. Konkret geht es dabei Forderungen in Höhe von 250 Millionen Euro bei der Abwicklung von Kreditkartenzahlungen, die nach Recherchen des Magazins „unecht“ seien. Wirecard habe diese Einschätzung zurückgewiesen und betont, die Besonderheit dieser Bilanzposition sei seit Jahren bekannt.
Im Visier von Hedgefonds
Es ist nicht das erste Mal, dass gegen Wirecard Vorwürfe wegen angeblicher Fehler bei der Bilanzierung angegriffen wurde. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr ließ eine Studie des bis dato unbekannten Research-Instituts Zatarra die Aktie um ein Drittel einbrechen.
Auch wenn sich die Studie als Teil einer Short-Attacke entpuppt hat und die Vorwürfe mittlerweile entkräftet sind, bleibt der Vorfall im Gedächtnis. Zudem glänzt Wirecard in der Bilanz auch nach Einschätzung von Analysten nach wie vor nicht gerade mit Transparenz, einige sprechen von einer Blackbox.
Erhöhte Vorsicht!
Den anfänglichen Verlust konnte die Wirecard-Aktie im Tagesverlauf teilweise ausgleichen. Dennoch rät DER AKTIONÄR zu erhöhter Vorsicht. Weitere Rückschläge sind nicht ausgeschlossen, etwaige Trading-Positionen auf eine charttechnische Erholung sollten sicherheitshalber geschlossen werden.