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Wirecard: Drei Faktoren lassen Moody’s zweifeln – Update

Wirecard: Drei Faktoren lassen Moody’s zweifeln – Update
Foto: Getty Images
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Nikolas Kessler 02.06.2020 Nikolas Kessler

Die Ratingagentur Moody’s prüft nach eigenen Angaben eine Senkung der langfristigen Bonitätsnote ("Baa3") von Wirecard. Davon betroffen wäre auch eine 500 Millionen Euro schwere Anleihe-Emission aus dem Vorjahr mit einer Laufzeit bis 2024. Moody‘s nennt dafür vor allem drei Gründe.

Zum einen seien da die „anhaltenden Unsicherheiten rund um Vorwürfe bezüglich betrügerischer Buchführungspraktiken“, heißt es in einem Statement der Ratingagentur. Sollte die andauernde KPMG-Sonderprüfung oder der testierte Jahresabschluss für 2019 „wesentliche Buchungsfehler“ oder weitere Compliance-Schwächen offenbaren, könnte der Druck auf die Kreditwürdigkeit des DAX-Konzerns weiter steigen.

Dass Wirecard in diesem Zusammenhang auch mehrfach die Veröffentlichung der Jahresbilanz für 2019 verschieben musste, sorgt bei Moody’s ebenfalls für Bedenken: Das könnten die Kunden von Wirecard ähnlich sehen und sich aus Angst vor Reputationsschäden einen anderen Zahlungswickler suchen.

Als dritten Grund nennt die Ratingagentur die Folgen der Coronakrise, die sich nachteilig auf die finanzielle Performance von Wirecard auswirken könnte. Speziell die Schwäche der Kunden aus dem Reise- und Mobilitäts-Sektor könnte sich nachteilig auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung auswirken.

Bald nur noch Ramschniveau?

Sollte Wirecard beim EBITDA-Wachstum und der Liquidität Schwäche zeigen oder weitere Führungs- und Compliance-Probleme auftreten, könnte Moody’s die Bonitätsnote von derzeit "Baa3" weiter senken. Damit würden der Zahlungsabwickler sein „Investment-Grade“-Rating verlieren. Mit einem Moody’s-Rating von "Ba1" oder schlechter fallen Anleihen bereits in die Kategorie "Junk Bonds".

Unter bestimmten Voraussetzungen – etwa wenn Wirecard ein überdurchschnittliches Wachstum aufrechterhält und keine neuen Compliance-Probleme auftreten – könne das Rating im Zuge der Überprüfung auch angehoben werden, heißt es in der Research-Meldung weiter. Angesichts der jüngsten Entwicklungen sei das laut Moody’s aber „unwahrscheinlich“. 
Wirecard (WKN: 747206)

Schlusslicht im DAX

Nach deutlichen Kursgewinnen am Vormittag ist die Wirecard-Aktie im weiteren Tagesverlauf um rund ein Prozent ins Minus gerutscht. Im starken DAX, der am Dienstagnachmittag über 2,5 Prozent zulegt, ist sie derzeit der einzige Verlierer. 

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