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Wirecard: BaFin erwägt sogar Anzeige – war’s das mit der Erholung?

Wirecard: BaFin erwägt sogar Anzeige – war’s das mit der Erholung?
Foto: Wirecard
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Nikolas Kessler 12.05.2020 Nikolas Kessler

Die Pläne zum Umbau des Vorstands und dem Ausbau der Compliance haben der Wirecard-Aktie am Montag ein sattes Kursplus von rund acht Prozent beschert. Am Dienstag scheint die Erholung aber bereits wieder im Sande zu verlaufen. Die jüngsten Aussagen vom Chef der Finanzaufsicht BaFin deuten auf neuen Ärger hin.

Die Behörde schaue die Entwicklungen bei Wirecard genau an und es hätten mehrere Prüfungen stattgefunden, sagte BaFin-Chef Felix Hufeld am Dienstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Ob dazu auch eine Sonderprüfung – das schärfste Schwert der Finanzaufsicht gehört – wollt er nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters nicht sagen.

Aktuell untersuche die BaFin den KPMG-Sonderprüfungsbericht unter anderem dahingehend, ob er Aussagen dazu enthält, ob Wirecard möglicherweise veröffentlichungspflichtige Informationen zurückgehalten oder darüber falsch informiert hat.

In diesem Zusammenhang brachte BaFin-Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele auch eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ins Spiel – nämlich dann, wenn es entsprechende Anhaltspunkte gebe oder wenn sie feststelle, dass die Fragen mit den Befugnissen der Behörde nicht geklärt werden könnten.

Bereits in der Vorwoche hatte eine BaFin-Sprecherin eine Untersuchung der Kommunikation seitens Wirecards im Vorfeld des KPMG-Berichts bestätigt. Diese solle in die ohnehin laufenden Ermittlungen der Finanzaufsicht wegen des Verdachts der Marktmanipulation bei der Wirecard-Aktie einfließen, hieß es damals (DER AKTIONÄR berichtete).

Wirecard (WKN: 747206)

Am Montag hatte die Anleger die Pläne zum Vorstandsumbau mit einem rund achtprozentigen Kursanstieg gefeiert. Die Hoffnung auf den Startschuss einer dynamischen Gegenbewegung hat sich zunächst jedoch nicht erfüllt. Stattdessen rutscht der Kurs am Dienstagvormittag erneut ins Minus. Auch nach dem KPMG-Bericht sind zahlreiche Fragen offen. Die juristische Aufarbeitung steht sogar noch ganz am Anfang. Zumindest kurzfristig dürfte die Unsicherheit hoch bleiben.

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